Sandmann weltweit top: Welche Serien auch Rekorde knacken

Deutschland - In dieser Woche wurde "Unser Sandmännchen" 65 Jahre jung: Am 22. November 1959 lief der Weißbart mit Knopfaugen und Traumsandsack erstmals über die Bildschirme. Inzwischen ist der Abendgruß laut Internetlexikon "Wikipedia" die Fernsehserie mit den weltweit (!) meisten Folgen - über 22.000 Episoden wurden bereits ausgestrahlt. Auch ein anderes Episoden-Produkt aus Sachsen reiht sich in die "Serien-Rekorde" mit ein.

Unser Sandmännchen beherrschte nicht nur zahlreiche Fortbewegungsmittel. Er genoss auch weitgehend Reisefreiheit - zumindest in völkerverbindender Mission in sozialistische Länder.  © rbb

Wäre der Sandmann DDR-Bürger geblieben, dürfte er mit 65 vielleicht in den wohlverdienten Ruhestand. Weil er nach der Wende nicht entlassen wurde, kann er in den nächsten Jahren seinen Rekord ausbauen - vorausgesetzt, die Programmplaner setzen ihn wegen der anstehenden Kürzungsrunde nicht vor die Tür.

Ungeachtet dessen scheint sein Rekord uneinholbar. Auf dem zweiten Platz mit 15.762 Folgen ist die amerikanische Seifenoper "Springfield Story", sie wurde aber 2009 eingestellt.

Die Arzt-Serie "General Hospital" (15.700, USA) läuft allerdings noch. In der Wikipedia-Liste fehlt die indische Serie "Krishi Darshan" mit 16.780 Episoden - das ist eine Art "Du und dein Garten" für die Landwirtschaft.

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Aus Deutschland muss der Sandmann vorerst keine Überholenden fürchten. "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (8050 Episoden), "Unter uns" (7400) und "Verbotene Liebe" (4664) sind weit entfernt. "Alles was zählt", "Sturm der Liebe" und "Marienhof" (eingestellt) kommen ebenfalls auf über 4000 Episoden.

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Einige Darsteller der bei RTL ausgestrahlten Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" waren zum Serienstart 1992 noch gar nicht geboren.  © RTL/Rolf Baumgartner

Sandmann auf Platz 2 der Serien

"Friends" musste man ab Mitte der 90er-Jahre gesehen haben, um auf Partys mitreden zu können.  © Warner Bros. Television, Bright

Bei den über den längsten Zeitraum laufenden Serien schafft es das Sandmännchen weltweit immerhin auf den zweiten Platz. Es wird nur von der BBC-Kindersendung "Blue Peter" geschlagen, welche erstmals 1958 ausgestrahlt wurde. Die britische Seifenoper "Coronation Street" (1960, 11.400 Episoden) folgt auf Platz drei. Aus Deutschland kommen "Sesamstraße" (1969), "Tatort" (1970) und "Polizeiruf" (1971) auf die nächsten Plätze.

Erstaunlicherweise listet Wikipedia bei den TV-Shows mit den meisten Episoden eine sächsische Sendung weltweit auf Platz drei. Nach den Quizshows "TV Slagalica" (Serbien, 9050 Folgen) und "Jeopardy!" (USA, 9000) folgt die Produktion "MDR um 4" mit 7750 Episoden als Talkshow/Informationssendung und verdrängt den legendären "Larry King Live" (USA, 6120).

Was 1997 als "hier ab vier" in Dresden begann, zog im Jahr 2000 nach Leipzig um. Auch hier ist ungewiss, ob die Sendung den Rotstift überlebt. In Deutschland folgen "Glücksrad" (über 4000) und "Familien-Duell" (2440, eingestellt).

"Game of Thrones" verzeichnete 44 Millionen Zuschauer pro Folge

"Wednesday" - eine Schülerin mit übersinnlichen Fähigkeiten hält derzeit den Serien-Streaming-Rekord.  © Netflix

Lässt man Chat.OpenAI.com nach Fernsehserien mit dem größten Publikum recherchieren, setzt die Künstliche Intelligenz "Game of Thrones" mit weltweit 44 Millionen Zuschauern pro Folge auf den Spitzenplatz. Es folgen "Breaking Bad" (29 Mio.) und "Friends" (24,6 Mio.). Die Episode mit den meisten Zuschauern war der Schluss der US-Militär-Satire "M*A*S*H": Am 28. Februar 1983 saßen 105 Millionen Leute vor der Glotze.

In Zeiten der Streaming-Dienste bleibt dies wohl ein TV-Rekord für die Ewigkeit, jetzt zählen die Aufrufzahlen. Die Rekordhalter bei Netflix sind "Wednesday" Staffel eins (252 Millionen), "Stranger Things" Staffel 4 (141 Mio.) und "Dahmer - Monster" (117 Mio.).

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Die perfekt inszenierte Bomberserie "Masters of the Air" ließ sich Apple einiges kosten - viel Geld für nur neun Folgen.  © Apple TV+

Die teuerste Serie mit 60 Millionen Dollar pro Folge (!) ist derzeit die Amazon-Produktion "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" und verweist die Agentenserie "Citadel" (41,6 Mio.) und "Masters Of The Air" (zwischen 22 und 33 Mio. US-Dollar je Folge) auf die Plätze. Traumexperte "Unser Sandmännchen" würde von so einem Budget nicht zu träumen wagen, egal wie viel Traumsand er sich in die Augen reibt.

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