RTL zieht Konsequenzen: "Explosiv"-Moderator nach Eklat gefeuert
Köln - Diese Verfehlung schlug hohe Wellen: "Explosiv"-Moderator Maurice Gajda (40) soll einen Tweet von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry (48) gefälscht haben. RTL hat nun Konsequenzen gezogen.
Nachdem der Kölner Privatsender zunächst die Zusammenarbeit mit dem 40-Jährigen ausgesetzt hatte, haben die Verantwortlichen nun eine weitreichende Entscheidung getroffen. Denn der freie Reporter und Moderator wurde fristlos gekündigt.
"Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry. Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht", erklärte Martin Gradl (51), Co-Geschäftsführer von RTL NEWS.
Durch diese Verfehlung schade Gajda der wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit der 1300 Journalistinnen und Journalisten. "Die RTL NEWS stehen mit ihren Nachrichten und Magazinen tagtäglich für journalistische Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Sorgfalt."
Interne Prüfungen hatten ergeben, dass sein Beitrag vom 5. August 2023 in "Explosiv Weekend" nicht mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien des Hauses vereinbar seien.
In einem Beitrag über den Sänger Trong Hieu Nguyen (31) hatte der Moderator erzählt, dass Freunde ihm einen "Tweet von Frauke Petry, der ehemaligen AfD-Parteivorsitzenden, geschickt" hätten.
Mit sofortiger Wirkung: RTL trennt sich von Maurice Gajda
Keine Hinweise auf derartigen Tweet von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry
Darin soll Petry über "diesen Mann, Euren Freund" geschrieben haben: "Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen", so Gajda, der ergänzt: "Der Tweet ist inzwischen gelöscht."
Trotzdem stellte der Kölner Privatsender den Tweet grafisch dar. Nach den weitreichenden Prüfungen gebe es allerdings keinen Hinweis darauf, dass es den in dem Beitrag nachgebauten Post jemals gegeben habe, wie RTL mitteilte.
Zuvor hatte sich die frühere AfD-Chefin gegen die Anschuldigungen des Reporters gewehrt und behauptet, dass der Post erfunden sei, und bezeichnet "diese Aktion" als "schlichtweg rechtswidrig".
Titelfoto: Bildmontage: Michael Kappeler/dpa /Jörg Carstensen/dpa