RTL muss Prognose anpassen: Das ist der Grund für den Einbruch des Privatsenders

Luxemburg/Gütersloh - Der schwächelnde deutsche Werbemarkt und fehlende Umsätze aus der Produktion mit Bewegtbildinhalten drücken auf die Stimmung bei der RTL Group.

Wegen eines schwachen Werbemarktes in Deutschland muss RTL seine Prognose anpassen.
Wegen eines schwachen Werbemarktes in Deutschland muss RTL seine Prognose anpassen.  © Henning Kaiser/dpa

Die Bewegtbild-Gruppe erwartet für das Gesamtjahr 2024 nicht mehr 6,6 Milliarden Euro Umsatz, sondern nun rund 6,3 Milliarden. Im Vorjahr hatte RTL rund 6,2 Milliarden Euro umgesetzt.

RTL-Group-Chef Thomas Rabe (59) hält zudem nur noch ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und immateriellen Abschreibungen (Ebita) am unteren Ende der Spanne von 700 bis 800 Millionen Euro für realistisch. Damit dürfte der operative Gewinn im laufenden Jahr sinken. 2023 hatte der Wert bei 782 Millionen Euro gelegen.

Bereits im dritten Quartal knickte der Erlös merklich ein. Konzernweit fiel der Umsatz aus fortgeführten Geschäften um rund 5,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Neben geringeren Werbeumsätzen fehlte es an Erlösen durch die Produktionstochter Fremantle - seit Jahresbeginn sei der Markt weltweit deutlich langsamer als zuvor erwartet gewachsen.

Das Unternehmen produziert Inhalte in den Bereichen Unterhaltung, Drama und Film sowie Dokumentationen. Ergebniskennziffern zum dritten Quartal kommuniziert der MDax-Konzern traditionell nicht.

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Unterdessen punktet die RTL-Gruppe weiter mit ihren Streaming-Diensten. Per Ende September zählte sie knapp 6,5 Millionen zahlende Abonnenten - 22,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

RTL Group zählt zum Portfolio des Bertelsmann-Konzerns

Thomas Rabe (59) ist seit 2022 Vorsitzender der Geschäftsführung von RTL Deutschland.
Thomas Rabe (59) ist seit 2022 Vorsitzender der Geschäftsführung von RTL Deutschland.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Die RTL Group zählt zum Portfolio des Bertelsmann-Konzerns in Gütersloh. Dessen Gesamt-Konzernumsatz lag nach neun Monaten bei 13,4 Milliarden Euro.

Im Vorjahreszeitraum waren es 14,6 Milliarden Euro. Bertelsmann führt den Rückgang auf den Verkauf des Dienstleisters Majorel zurück. Das organische Wachstum habe sich um 3,1 Prozent verbessert.

Bertelsmann hob seine Bereiche Buchverlage Penguin Random House, das Musikgeschäft BMG, die Dienstleistungssparte Arvato Group, das Bildungs- sowie das Investmentgeschäft hervor.

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Finanzvorstand Rolf Hellermann (48) teilte zum Jahresausblick mit: "Wir rechnen aufgrund der guten Entwicklung in den meisten unserer Geschäfte mit einer verbesserten Ergebnislage bei einer leicht geringeren Umsatzerwartung."

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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