Nach Ekel-Fund auf Krebsstation: Das sagen die Kölner Kliniken zur Schock-Doku von RTL
Köln - Die erschreckenden Enthüllungen des Team Wallraff rund um die Hygiene in Kölner Krankenhäusern haben am Freitag bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Nun haben sich die Klinken Köln dazu geäußert.
Dabei nehmen die Kliniken in ihrer offiziellen Stellungnahme, die TAG24 vorliegt, das in die Kritik geratene Reinigungs-Unternehmen Apleona zunächst sogar in Schutz.
So meinen die Verantwortlichen etwa, dass die zum Einsatz gekommene Flüssigkeit, die unter Blaulicht eine unzureichende Reinigung nachweisen sollte, "je nach Qualität des Untergrunds auch auf einer optisch glatten Fläche 'falsch-positive' Befunde auslösen" könne.
Dies gelte insbesondere für einige der Bereiche im Krankenhaus Köln-Merheim, die in der neusten Folge des Investigativ-Formats auf RTL am Donnerstag (4. April) gezeigt wurden.
Gleichzeitig stellen die Kliniken Köln aber auch klar: "Im Film wurde jedoch auch deutlich, dass die Reinigungsleistungen und die Einarbeitung der Beschäftigten von Apleona unzureichend sind."
Geschäftsführung der Kölner Kliniken bereits in Gesprächen mit Dienstleister Apleona
"Hygienische Sauberkeit hat in unseren drei Krankenhäusern in sämtlichen Bereichen eine absolut hohe Priorität", meint Prof. Dr. Axel Großmann, Geschäftsführer der Kliniken Köln. Daher seien die Geschäftsführung und die zuständigen Abteilungen bereits in Gesprächen mit Apleona.
Außerdem verspricht der Funktionär: "Es werden umgehend weitere Maßnahmen zur Sicherstellung einer hygienisch einwandfreien Reinigungsleistung eingesetzt. Weitere Konsequenzen behalten wir uns vor."
Zur Erinnerung: Das Team um den Kölner Investigativ-Journalisten Günter Wallraff (81) hatte in dem RTL-Format unter anderem aufgedeckt, dass der Türöffner zu einer Krebsstation in Merheim ganze vier Wochen lang nicht gereinigt wurde.
Zuvor hatte sich RTL-Redakteurin Larissa undercover als Mitarbeiterin in dem Reinigungs-Unternehmen beworben und bei ihrer Einarbeitung mehrere Stellen in dem Krankenhaus mit (ungefährlicher) UV-Farbe beschmiert - auch den Türöffner zur onkologischen Ambulanz.
Auf diese Weise sollte geprüft werden, wie genau die Reinigungskräfte arbeiten.
Titelfoto: RTL