"Einfach schrecklich": Serienvergewaltiger hätte wohl schon eher aufgehalten werden können
Erfurt - Ein Mann (34) aus Erfurt soll mehrere Frauen und sogar ein Kleinkind vergewaltigt haben. Dabei hätte der mutmaßliche Serienvergewaltiger, der alle ihm vorgeworfenen Taten bis auf eine zugegeben haben soll, wohl schon viel eher aufgehalten werden können.
"Dass man da nicht hinterhergegangen ist, find' ich einfach schrecklich", sagt "Anne" in einem Beitrag in RTL-Explosiv vom gestrigen Montag. Auch sie ist den Angaben nach mutmaßlich von dem Mann vergewaltigt worden.
Wie aus dem Beitrag hervorgeht, hätte der vermutete Serienvergewaltiger schon vor zweieinhalb Jahren aufgehalten werden können. Im Juni 2022 soll eine 19-Jährige zur Polizei gegangen sein und ausgesagt haben, sie sei von "Michel R." auf einem Festival vergewaltigt worden.
Die Ermittler sollen ihr den Angaben zufolge aber nicht geglaubt haben.
"Man hätte die ganzen Taten einfach verhindern können", so Anne. Laut Beitrag soll sich die Staatsanwaltschaft später "für dieses Versäumnis" entschuldigt haben.
Erst in der Silvesternacht 2023 sei der Mann aufgeflogen, als er versucht habe, eine Frau auf der Straße zu überfallen, heißt es in einem weiteren Beitrag auf der Seite von RTL. "Während des Verfahrens untersucht das Gericht sein Handy und findet Aufnahmen von den Vergewaltigungen."
Michel R. soll zwischen 2013 und 2023 insgesamt 17 Frauen und sogar ein zweijähriges Kind vergewaltigt haben. Die Frauen soll er zuvor mit selbst hergestellten K.-o.-Tropfen betäubt und seine Taten mit dem Handy festgehalten haben.
Urteil am Freitag
Anne lernte den Beschuldigten 2023 kennen, auch von ihr wurden Aufnahmen gefunden, die belegen sollen, dass Michel R. sie wohl missbraucht habe. In dem Beitrag ebenfalls konkreter thematisiert wird auch noch ein weiteres mutmaßliches Opfer. Bis heute seien noch nicht alle Opfer identifiziert, heißt es.
Den Angaben nach seien laut Staatsanwaltschaft die meisten von ihnen zwischen 16 und 25 Jahre alt. Ein Urteil solle am Freitag fallen.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa