Buschmann rechnet mit NFL bei RTL ab: "Es ist das, was die Leute heute ankotzt!"

München - Als die Übertragungsrechte der NFL von ProSieben zu RTL wechselten, kam auch Sportmoderator Frank Buschmann (60) zurück. Heute sieht er das als "den einzigen großen Fehler" in seiner Karriere als Sportreporter.

Sportmoderator Frank Buschmann (60, r.) feiert vieles bei RTL ab. In Sachen NFL hätte der Sender vieles anders machen müssen – und einige Chancen liegen lassen.  © Jürgen Kessler/dpa

Gut 50 Minuten sitzt er zu diesem Zeitpunkt in der aktuellen Ausgabe des Sport-Podcasts "Between The Lines" seiner ehemaligen RTL-Kollegin und "European League of Football"-Trainerin Nadine Nurasyid (38).

Nach einigen Anekdoten zu seiner Basketball-Vergangenheit und den früheren Jahren als Kommentator landen die beiden Wahl-Münchner – es war zu erwarten – beim Thema NFL in Deutschland. "Komm, wir packen mal alles aus, Nadine", scherzt er plötzlich.

Er könne viele Entscheidungen bei RTL zu diesem Thema nicht nachvollziehen. "Das hätte ein dickes Ding werden können", sagte er beispielsweise in Bezug auf seine Gesprächspartnerin.

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Nurasyid wurde beim Lizenz-Wechsel im Premierenjahr als Expertin engagiert – allerdings fast nur für RTL+, statt für das breite Publikum auf dem Hauptsender.

"Und das sage ich nicht, weil das dein Podcast ist." Die Sportwissenschaftlerin kontert mit Humor: "Es geht trotzdem runter wie Öl, mach' ruhig weiter, Buschi." Auch Nationalspielerin Mona Stevens (32) werde zu wenig in den Fokus gerückt.

Die NFL selbst fahre total auf sie ab. "Die ist im RTL-Kosmos unterwegs. Wo findet die statt im RTL-Kosmos? Versteckt irgendwo. Die NFL hat längst kapiert, dass sie mit der was machen können."

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"Die wenigsten im Fernsehen sind ja wirklich locker"

Im Podcast "Between The Lines" spricht Football-Coach Nadine Nurasyid (38) mit verschiedenen Sportlern, Trainern und Experten über verschiedene Themen abseits der Spielfelder.  © TAG24/Hannah Seidler

Die Lockerheit und Experimentierfreudigkeit von ProSieben würde hier völlig fehlen: "Da habe ich das erste Mal gemerkt: Das unterscheidet sich extrem zwischen RTL und ranNFL."

RTL habe alles anders machen wollen und sich dann doch nicht getraut, sich vom ProSieben-Konzept abzuheben: "Der Erfolg von ranNFL war darauf begründet, was die Leute heute ankotzt: das Erklären der absoluten Grundregeln."

Das Problem: Macht man das heute immer noch, "richtet" einen die "so herrliche vermeintliche NFL Community" hin. Tut man es nicht, gewinnt man keine neuen Zuschauer hinzu.

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Eine gute lockere Mischung mache es aus. Aber: "Die wenigsten im Fernsehen sind ja wirklich locker. Sie wären es gerne, aber sie sind es selten."

In vielen Dingen würde RTL sehr gute Entscheidungen treffen. Doch beim Thema NFL sehe er sich nicht mehr als Teil eines Konzeptes, von dem er überzeugt wäre.

Auch Nadine Nurasyid beendete nach nur einem Jahr die Zusammenarbeit und wechselte – ab dann exklusiv – als Football-Expertin zu DAZN.

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