München - "Es gabat a Leich!" Sobald dieser Satz ertönt, wissen die meisten TV-Zuschauer: Die "Rosenheim-Cops" ermitteln wieder. Auch wenn die Kommissare in der Krimi-Serie im Vordergrund stehen sollen, ist SIE der eigentliche Star: Miriam Stockl. Seit dem Jahr 2000 steht Marisa Burger (51) als quirlige Sekretärin vor der Kamera - eine Rolle, die keineswegs langweilig wird.
"Als kreativer Mensch versuche ich, der Rolle Leben einzuhauchen. Die Stockl hat sich über die Jahre auch entwickelt, ist gereift. Mir ist es wichtig, dass man der Figur Wissen mitgibt, eine gewisse Bauernschläue. Das macht die Figur aus und hält sie lebendig", erzählt die Schauspielerin im TAG24-Interview.
"Die Stockl bringt Schwung und eine gewisse Frische ins Kommissariat. Die Ermittler treffen sich immer gerne bei ihr - es gibt schließlich Kaffee und Kekse."
Wenn man so lange eine Rolle spielt, stellt sich unweigerlich die Frage, ob ihr Charakter auf die private Marisa Burger abgefärbt hat. "Ich sehe die Rolle als Kunstfigur, in die ich hineinschlüpfe. Am Ende des Tages bin ich wieder Marisa Burger und das ist für mich wichtig."
Denn eine solche Dauerrolle hat auch Schattenseiten. "Fakt ist, wenn man so lange eine Figur spielt, landet man in einer Schublade. Das kann man nicht ändern", so Burger.
"Man muss gucken, dass man für sich über den Tellerrand schaut, seine eigenen Wege geht und sich nicht von der Meinung anderer abhängig macht. Das gelingt mir ganz gut und ich lasse mich nicht einfach abstempeln."
Die Schauspielerin ist auch als Autorin ("Vergiss nie, wie dein Herz am Anfang war") erfolgreich. "Das macht mir großen Spaß. Ich habe den tollen Musiker Martin Halmich an meiner Seite, mit dem ich bei Lesungen unterwegs bin. Das ist ein guter Ausgleich zur Schauspielerei."
"Rosenheim-Cops": Außendrehs werden weniger
Anders als noch vor 24 Jahren nehmen die "Rosenheim-Cops" mittlerweile weniger Zeit in ihrem Kalender ein. Drehtage wurden reduziert.
Dem geneigten Zuschauer dürfte aufgefallen sein, dass Stockl kaum noch aus dem Kommissariat herauskommt. "Es wird gespart und gespart und gespart. Außendrehs sind einfach teurer als die Arbeit im Studio. Deshalb wird der Studioanteil auch erhöht", erklärt Burger.
"Ich hatte auch beim Winter-Special ausschließlich Studio-Drehtage als Miriam Stockl. Business as usual sozusagen."
Von Februar bis November entstehen 24 Folgen. Obwohl mehr Szenen an einem Drehtag produziert werden, merkt man als Zuschauer keine Qualitätsunterschiede.
"Wir haben das Glück, dass wir eine gute Truppe sind, die das gut abfangen kann. Man merkt natürlich, dass die Tage weniger werden. Wenn man nicht so ein eingespieltes Team wie wir wäre, dann könnte es sich auch in der Qualität bemerkbar machen. Wir versuchen aber, unserem Qualitätsanspruch treu zu bleiben."
Und treu ist auch das Publikum der beliebten Krimi-Serie. "Ich finde es schön, dass es eine jüngere Generation von Zuschauern gibt, die die 'Rosenheim-Cops' gucken."
Auf Fan-Tagen erzählten ihr gerade junge Fans, dass sie mit den Großeltern anfingen, die Serie zu schauen, und später dann hängen geblieben sind.
Marisa Burger: "Mohr und Stockl haben keinen Unterleib"
Seit Beginn des Formats, dessen erste Folge 2002 ausgestrahlt wurde, wünschen sich viele Fans eine Liebesgeschichte zwischen Miriam Stockl und ihrem Kollegen Michi Mohr (Max Müller, 59).
Was hält die Schauspielerin davon? "Ich sage immer: 'Mohr und Stockl haben keinen Unterleib'", so Burger lachend.
"Es gibt zwar immer mal wieder Liebschaften, aber die sind dann meistens in irgendein Verbrechen verwickelt. Wenn Stockl und Mohr ein Paar werden würden, was sollte man dann noch erzählen?! Das halten wir uns lieber offen. Die Stockl hat kein Privatleben, auch wenn sie manchmal von Männern, die sie sich wünscht, schwärmt."
Vielleicht ist dies auch im neuen Winter-Special der "Rosenheim-Cops" der Fall. Das ZDF zeigt den 90-minütigen Film am Mittwoch, 20.15 Uhr, und schon jetzt in der Mediathek.