Kathy Kelly über die Verbindung zur DDR: "Waren nur am Schreien zwei, drei Stunden lang"
Leipzig - Kathy Kelly (61) hat mit "The Kelly Family" große Erfolge gefeiert - welchen Einfluss die DDR dabei hatte, schilderte die Sängerin nun im Riverboat.
Moderatorin Kim Fisher (55) sprach ihren Gast am Freitagabend im Leipziger MDR-Studio auf die besondere Verbindung zum Osten an - denn die DDR habe damals eine nicht unwesentliche Rolle für die Familie und auch bei der Karriere gespielt.
Die emotionale Reaktion der Musikerin: Sie habe Tränen in den Augen gehabt, als in der Talkshow über die frühere DDR-Fernsehsendung "Ein Kessel Buntes" gesprochen wurde - "das war unser Shooting-Moment, das war der Moment, in dem Deutschland uns nach dem Tod von der Mutter dann wieder in einer ganz, ganz großen Sendung vorgestellt hat und das war hier und das war live."
Weiter berichtete die 61-Jährige: "Wir wurden wie Superstars behandelt und das hat uns einfach katapultiert im Osten. Als dann die Wende kam ..."
"... da wart ihr in Amsterdam", vervollständigte die Gastgeberin den Satz. Kathy Kelly konnte das bestätigen: "Und wir waren nur am Schreien zwei, drei Stunden lang. Papa hat uns geweckt - guckt mal, guckt mal, die Mauer ist runter, und wir wollten alle nach Berlin."
Kathy Kelly im Riverboat: "Für uns war es eine große Ehre"
Leider seien die Straßen damals innerhalb kurzer Zeit verstopft gewesen - so habe die Familie die ganze Zeit vor dem Fernseher gestanden.
"Euer Vater hat Euch damals immer schon vom Eisernen Vorhang erzählt", wusste Kim Fisher ebenfalls. So sage Kathy Kelly bis heute, dass sie für ihre Freiheit sterben würde. "Also Euch bedeutete auch die Freiheit aller Bürger hier so besonders viel", fuhr die Talkmasterin zu dem Thema fort.
Daraufhin erinnerte sich der Promi-Gast: "Ich habe meinen Vater erlebt, über viele Jahre, wie er geweint hat über den Eisernen Vorhang. Der hat immer geweint, wir müssen was tun. Als die erste Einladung hier kam, war er voller Freude, dass wir einfach mit Musik Freude bringen konnten. Dass ihr uns so viel zurückgegeben habt, dass haben wir nicht erwartet."
Rührend erklärte Kathy Kelly schließlich: "Für uns war es eine große Ehre, dass wir alles dann danach miterleben durften."
Titelfoto: IMAGO / STAR-MEDIA