Wetterexperte Sven Plöger: "Ich sehe diesen Tsunami, der auf uns zurollt"
Leipzig - Der Klimawandel bedroht unser aller Leben, wie wir es bisher kennen und trotzdem führen wir noch immer hitzige Debatten über das Thema geführt. Zu Gast im "Riverboat" hat sich nun Meteorologe und ARD-Wettermoderator Sven Plöger (56) zu der Auseinandersetzung geäußert - und dabei verraten, wie er dem Shitstorm bisher entgangen ist.
Die einfache Antwort: Kein Social Media! Sven Plöger nutze weder Twitter noch Instagram oder Facebook, wie er in der Talkrunde erklärte. "Deswegen geht der Shitstorm der Klimaleugner gerade voll an mir vorüber, denn die finden mich gar nicht."
Der Thematik blind gegenüber sei er deshalb nicht. Er bevorzuge jedoch direktere Wege, um sich auszutauschen. "Ich habe soviel Kontakt mit Menschen, bin als Vortragsreisender unterwegs und bekomme soviel Feedback per Mail von Menschen, die wirklich überlegen, wie wir vorankommen können. Daran habe ich viel mehr Freude."
Innerhalb der Debatte beziehe der Meteorologe eine klare Position: die des Wissenschaftlers.
"Ich bin kein Klima-Aktivist, ich bin kein Ideologe, ich bin kein Missionar und kein Zeigefinger-Mensch. Ich bin diplomierter Meteorologe, ich will übersetzen und Wissenschaft erklären", so Plöger. "Wir haben unsere Wunschwelt, unsere Lebensrealität, unsere Politik - und wir haben die physikalische Realität, die durchaus ganz anders ist."
Meteorologe Sven Plöger: "Es reicht nicht, uns seit 30, 40 Jahren Sorgen zu machen"
Angesichts der Gefahren durch den Klimawandel mache sich Sven Plöger derzeit ernste Sorgen ob der Dinge, die auf uns zukommen.
"Ich sehe diesen Tsunami, der auf uns zurollt. Und ich sehe auch, dass ganz viele Menschen den noch nicht sehen. Sie sind verunsichert und lehnen die Klima-Wissenschaft ab", erklärt er, fügt jedoch auch zuversichtlich an: "Wir sind 8 Milliarden Menschen, wenn die alle in eine Richtung laufen würden, könnten wir so viel erreichen."
Die Frage, die sich dabei für ihn jedoch stelle, ist, wie es gelingt, die Menschen zu erreichen. Denn eines stehe fest: "Es reicht nicht, uns seit 30, 40 Jahren Sorgen zu machen und dann gehen wir in die Gewohnheitswelt zurück."
Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa