Uschi Glas: Für diese Rolle bekommt sie auch 50 Jahre später noch Fanpost
Leipzig - Uschi Glas (80) hat mit ihren Filmen Kinogeschichte geschrieben. Inzwischen hat die Grand Dame der deutschen Filmlandschaft allerdings auch eine zweite Berufung für sich gefunden, wie sie nun im "Riverboat" erklärte. Dabei verriet sie auch, dass sie für eine ihrer ersten Rollen selbst heute noch Fanpost erhalte.
Die Rede ist dabei nicht etwa von Barbara aus "Zur Sache, Schätzchen" oder Ann Portland aus "Der Mönch mit der Peitsche", sondern von Apanatschi, jener Rolle, mit der Uschi Glas 1966 Bekanntheit erlangte.
"Bei meiner Autogrammpost, die ich krieg, da liegen ja oft Fotos bei, die ich unterschreiben soll. Apanatschi rauf und runter, das gibt's gar nicht", so die Schauspielerin, die am Freitag zu Gast in der Sendung war. "Von keinem anderen Film bekomme ich so viele beigelegte Fotos. Die Leute hängen an dem Ding. Selbst vorm Hotel stehen sie mit Fotos, die ich unterzeichnen soll."
Neben ihren Erfolgen in Film und Fernsehen kümmert sich Glas inzwischen jedoch auch um ihren Verein brotZeit, den sie 2009 unter anderem mit ihrem Ehemann Dieter Hermann gründete. Der Verein versorgt deutschlandweit bedürftige Kinder an Grund- und Förderschulen mit Frühstück.
Uschi Glas zufolge ist er inzwischen an 400 Schulen innerhalb der gesamten Bundesrepublik aktiv. Mehr als 10.000 Schüler werden versorgt.
Uschi Glas: Radiobeitrag brachte sie auf die Idee zu ihrem Verein
"Seit 15 Jahren kümmere ich mich jetzt darum. Hätte mir das jemand vorher gesagt, hätte ich ihm wahrscheinlich geantwortet: Das kann man nicht", so Uschi Glas. "Aber wir haben's hingekriegt. Vor allem auch dank meinem Mann, der da eine treibende Kraft war und immer gesagt hat: 'Glaubst du, nur in München hungern die Kinder?'"
Die Idee zu dem Projekt sei von einem Radiobeitrag zu dem Thema gekommen, erinnerte sich die Schauspielerin. "Das ging mir richtig ins Herz. Da konnte ich dann auch nicht mehr weghören und wusste, ich muss da dranbleiben."
Der Verein habe sich seitdem langsam voran gearbeitet, nach und nach neue Städte und Regionen erreicht. "Ich bin da auch meinem Mann sehr dankbar, der eben nicht einfach nur dachte, ich komm da mit meinem sozialen Wahnsinn daher. Stattdessen hat er gesagt, wir recherchieren das jetzt und wenn das so stimmt, dann machen wir's."
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa