Starköchin Sarah Wiener gibt ultimativen Food-Tipp: "Nichts essen, dessen Etikett ich nicht verstehe!"
Leipzig - Star-Köchin und EU-Politikerin Sarah Wiener (61) war am Freitag im MDR-Riverboat zu Gast. Sie hatte einen ultimativen Ernährungs-Tipp mit dabei und sprach über ihre biografischen Brüche, die sie schließlich zur Politikerin machten.
Angesprochen auf ihre Meinung zu Fleisch- und Käseersatzprodukten hatte die Deutsch-Österreicherin eine eindeutige Meinung.
"Es gibt eine Korrelation zwischen schwerst verarbeiteten Lebensmitteln und bestimmten Krankheiten und Allergien, wie etwa Morbus Krohn oder gar Darmkrebs. Ich denke, unsere Körper konnten sich evolutionsbedingt gar nicht so schnell an die massiven Zusatzstoffe anpassen, die mittlerweile auf dem Markt sind", so Sarah Wiener.
Ihr Tipp lautet deshalb: "Nichts essen, dessen Etikett ich nicht verstehe. Wenn ich es nicht selber zu Hause nachmachen kann, dann esse ich es nicht", stellte die 61-Jährige klar.
Eine Mayonnaise beispielsweise bestünde neben Ei und Öl aus nur sehr wenigen Zutaten - dass sich die beliebte Sauce aus dem Handel aber für gewöhnlich sehr lange hält, ist damit auf eine große Palette Zusatzstoffe zurückzuführen, die Wiener eindeutig ablehnt.
Sarah Wiener: "Hätte ich eine einfache Kindheit gehabt, wäre ich nicht in die Politik"
Neben ihrer Tätigkeit als Gastronomin und Autorin sitzt die gebürtige Westfälin seit 2019 im EU-Parlament. Ihr politisches Interesse führt die Köchin auf ihre schwere Kindheit zurück.
Mit ihren beiden Geschwistern wuchs sie bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf, für zwei Jahre lebten die Kinder wegen deren Überforderung in einem Heim.
"Ich denke schon, dass meine biografischen Brüche mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich bin. Wenn ich eine einfache Kindheit gehabt hätte, wäre ich nicht in die Politik gegangen, weil dann würde ich ja denken, die Welt ist doch schön, was soll man denn da machen?", reflektierte die 61-Jährige.
Ihre Steckenpferde im Parlament sind Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Titelfoto: Helmut Fohringer/APA/dpa