Riverboat: Wie viel verdient "Tatort"-Kommissarin Ulrike Folkerts?
Leipzig - Seit unglaublichen 32 Jahren steht Ulrike Folkerts (59) nun schon als Ludwigshafener "Tatort"-Kommissarin Lena Odenthal vor der Kamera. Im "Riverboat" ließ die Schauspielerin die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren: Was hat sich seit ihren Anfängen beim Sonntagskrimi geändert? Und wie hat man am besten mit störrischen Drehbuchautoren umzugehen?
Für viele Menschen ist Ulrike inzwischen quasi Teil der Familie geworden. Immerhin ist sie seit ihrem ersten Einsatz als Lena Odenthal 1989 die Dienstälteste unter allen "Tatort"-Kommissaren und damit fester Bestandteil der deutschen Krimilandschaft.
Auch "Riverboat"-Moderator Jörg Kachelmann (62) hielt mit seiner Begeisterung nicht hinterm Berg, als er die 59-Jährige über ihre private als auch berufliche Vergangenheit ausfragen konnte.
Vor allem beschäftigte ihn die Frage, inwieweit sich Ulrike inzwischen in die Entwicklung ihrer Serienfigur einbringen darf. "Haben Sie ein solches Standing als Lena Odenthal, dass Sie mal sagen: 'Ich will jetzt aber, dass sie das sagt'?"
"Ja, ich schreib sie um", lautete die klipp und klare Antwort. "Es gibt Drehbücher, die könnte ich denen echt um die Ohren hauen!"
In einem Extremfall habe sie sich alleine hingesetzt und das gesamte Drehbuch umgeschrieben. "Ich bin doofer als jeder Zuschauer, rede nur Blödsinn, es macht alles keinen Sinn", erinnerte sie sich im "Riverboat" an die ihr vorgelegte Story zurück. Um welchen ihrer zahlreichen "Tatorte" es sich dabei gehandelt hatte, verriet sie leider nicht.
Inzwischen Lena Odenthal für sie "wie ein Baby", weswegen sie sich auch für die Figur verantwortlich fühle. In der Vergangenheit sei es deshalb auch zu zahlreichen Meetings mit den ARD-Verantwortlichen gekommen, bei denen Ulrike tobte und auf den Tisch haute, um endlich ernst genommen zu werden: "Ich fühlte mich verletzt, nicht respektvoll behandelt." Inzwischen könne sie solche Konflikte glücklicherweise diplomatischer lösen.
Wie viel Gage bekommt man als "Tatort"-Kommissarin?
In ihrem Gespräch mit Kachelmann plauderte Ulrike außerdem einige Geheimnisse aus, die Das Erste vermutlich lieber für sich behalten hätte.
So ging es zum einen um den umstrittenen improvisierten Tatort "Babbeldasch" (2017), der sowohl die Zuschauer als auch die Kritiker spaltete. Vielen Menschen war er einfach zu experimentell gewesen - und das hatte Folgen.
"Ich weiß, dass die Fernsehchefin, die das verantwortet hat, gehen musste", verriet Ulrike über den polarisierenden Film. "Ich könnte da ganz viel zu sagen, aber das sprengt jetzt den Rahmen."
Schade! Dieses Verschweigen machte sie dann aber sogleich mit einem anderen spannenden Thema wieder wett: Wie viel verdient man denn eigentlich als "Tatort"-Kommissarin?
Vermutlich zur Überraschung vieler musste Ulrike hier die Fantasie über ein glamouröses Schauspieler-Leben zerstören: "Ich kann davon meine Miete zahlen, wenn ich zwei, drei 'Tatorte' im Jahr mache". Mehr aber auch nicht.
Zudem hatten sie und andere Kolleginnen in der Branche in den vergangenen Jahrzehnten um jeden Cent der Gage kämpfen müssen. Denn auch beim "Tatort" hatten männliche Kollegen lange mehr verdient als weibliche. Ob das noch immer so sei, wisse sie allerdings nicht. Und auch bei diesem Thema bewies Ulrike wieder, dass sie eine Power-Frau ist: "Gleichheit mit den männlichen Kollegen. Oder ich gehe!"
Titelfoto: Screenshot/MDR-Mediathek