Sven Martinek besuchte als Teenie oft Pathologien: Darum fand er lebloses Fleisch "irre spannend"

Leipzig - Bevor er Schauspieler wurde, verfolgte Sven Martinek (58) in seiner Jugend eine etwas skurrile Passion: Mit einem Bekannten seines Vaters besuchte er häufiger ein Leichenschauhaus und wollte alles über das Thema Tod erfahren!

Sven Martinek (58) ist ein bekannter Schauspieler. Fast hätte er aber noch einen anderen Karriereweg einschlagen können.
Sven Martinek (58) ist ein bekannter Schauspieler. Fast hätte er aber noch einen anderen Karriereweg einschlagen können.  © Georg Wendt/dpa

Im MDR-Riverboat sprach der siebenfache Vater über sein kurioses Interesse.

"Mein Vater hat Medizin in Leipzig studiert, ist aber immer umgekippt, weil er kein Blut sehen konnte. Dann hat sein Bekannter Herbert Grausam für ihn weitergemacht, er ist später ein bekannter Pathologe geworden. Alle haben immer zu ihm gesagt, 'gut, dass du mit dem Namen kein Kinderarzt geworden bist!'", erzählte Martinek amüsiert.

Mit eben jenem Doktor Grausam trafen sich der damals 13-jährige Schauspieler und sein Vater häufiger und schließlich wurde der kleine Sven auch in die Leichenhalle mitgenommen.

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"Mein Vater wartete draußen, Doktor Grausam saß an der Pforte, meistens sonntags, wenn niemand sonst da war. Und dann hat er mich mit reingenommen.

Ich habe Truhen gesehen mit den Überresten von Sektionen und allerlei Sorten Leichen", so der "Morden im Norden"-Darsteller.

Darum machte Sven Martinek seinen Motorradführerschein so spät

Morbide: In seiner Jugend besuchte Sven Martinek häufiger eine Pathologie. (Symbolbild)
Morbide: In seiner Jugend besuchte Sven Martinek häufiger eine Pathologie. (Symbolbild)  © 123RF/sudok1

Für den Teenager eine spannende Zeit. "Ich hatte so einen komischen Abstand, hab es betrachtet wie eine Art Wissenschaft. Das war lebloses Fleisch für mich, irre spannend, weil man anhand von Leichen so viel über das Leben erfahren konnte", schwärmte Martinek.

Wirklich morbide - und eine Zeit, die den heute 58-Jährigen sehr lange prägte. "Ich hab erst mit 53 Jahren meinen Motorradführerschein gemacht. Im Leichenhaus sagte man immer, dass Motorradfahrer potenzielle Nierenspender sind, weil die da so häufig reinkommen", erinnerte sich Martinek.

Den Führerschein machte er dann auch nur, weil die Produktion der ARD-Serie "Morden im Norden" seiner Rolle Finn Kieswetter das Motorrad quasi ins Drehbuch schrieb.

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Mit seinen Erfahrungen aus dem Leichenschauhaus im Hinterkopf wird der Schauspieler aber bestimmt immer sehr vorsichtig unterwegs sein.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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