Schlagerstar Peggy March im Riverboat: "Ich bin auch ein Ossi"
Leipzig - Ihren Song "Mit 17 hat man noch Träume" kennen die meisten noch heute - Schlagersängerin Peggy March (72) war besonders in der 60er- und 70er-Jahren ein Star in Deutschland - und durfte sogar in der DDR auftreten. Im Riverboat erinnerte sich die US-Amerikanerin vor allem daran, wie sie einst im Friedrichstadtpalast auftrat.
Im Osten aufzutreten hat die Sängerin immer genossen. "Wenn ich hier aufgetreten bin, habe ich mich immer darüber gefreut, dass die Sänger und Musiker sehr gut ausgebildet waren, die Regisseure super, es war alles sehr professionell und für mich wie in Amerika", sagt March.
"Und das fand ich hervorragend, wenn ich 'Kessel Buntes' gemacht habe, und die Musiker konnten alle Noten lesen. Ich bin auch ein Ossi übrigens, ich bin im Osten Amerikas geboren, in Philadelphia."
Eine Sache blieb dem Schlagerstar im Gedächtnis und macht sie bis heute traurig. "Was ich schade fand: Ich war mal drei Wochen im Friedrichstadtpalast engagiert, und ich bekam keinen Salat zu essen. Es gab keinen. Wir haben den dann jeden Tag aus Westberlin geholt, und ich wollte dem Team etwas Gutes tun und habe immer reihum gefragt, was ich mitbringen darf. Es waren dann Cremes und Kaffee - aber einige sagten auch: 'Besser nichts, ich bin dann traurig, wenn es alle ist.'"
Sie kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus: "Also: die Leute waren alle so lieb und hilfsbereit und haben alle ihre Fach beherrscht und ihre Arbeit bestens getan. Das war für meinen Mann und mich fantastisch."
Peggys größter Erfolg als Songwriterin
Peggy March sang in ihrer Karriere übrigens nicht nur Schlagersongs, sie schrieb auch Lieder für andere. Und eines wurde sogar zum Hit!
"In den 80er-Jahren wohnte ich komplett in Amerika und hatte eine Band, die hieß 'BMW'. Wir wollten einen Auftritt machen und haben nur Lieder gesungen, die wir selbst geschrieben haben. Jack White war im Publikum und sagte: 'Ich will diesen Titel für Jermaine Jackson und Pia Zadora'. Und es ist ein großer Hit geworden. Es war Wahnsinn."
"Und das Jahr zuvor hat eine Wahrsagerin zu mir gesagt: 'Du bekommst einen goldenen Ring!' Ich habe das damals nicht verstanden, aber ein Jahr später bekam ich den goldenen Ring, eine goldene Schallplatte für dieses Lied. Es war wirklich ein großer Traum von mir, einen Titel für jemand anderes zu schreiben und damit erfolgreich zu sein", freut sich die 72-Jährige.
Auf diese Leistung ist Peggy bis heute stolz.
Titelfoto: Screenshot/MDR-Riverboat