TV-Arzt Dr. Wimmer im Riverboat: Mit Ungeimpften will er nicht "in der gleichen Bude" sitzen

Leipzig/Berlin - Im "Riverboat" spielen sich regelmäßig verschiedenste Stimmungen und Gefühlslagen ab - bei dem Gespräch zwischen Moderatorin Kim Fisher (52) und Dr. Johannes Wimmer (38) am Freitagabend wurde es sogar richtig emotional.

Dr. Johannes Wimmer (38) sprach über seine Erfahrungen mit Trauer und seinen Umgang mit Menschen, die nicht gegen Corona geimpft sind.
Dr. Johannes Wimmer (38) sprach über seine Erfahrungen mit Trauer und seinen Umgang mit Menschen, die nicht gegen Corona geimpft sind.  © Screenshot Instagram/doktorjohanneswimmer

Im vergangenen Jahr verlor der Mediziner seine gerade mal neun Monate junge Tochter an einen Hirntumor. Um mit dem Schmerz und der Trauer umzugehen, schrieb er ein Buch über seine Erfahrungen.

"Wenn die Faust des Universums zuschlägt" soll anderen Menschen, die einen ähnlichen Verlust erlitten haben, beim Abschließen helfen und eine Art "wärmende Decke" darstellen.

Beim Trauern sei es seiner Meinung nach wichtig, an Humor und den schönen Erinnerungen festzuhalten.

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Es gäbe für ihn einen klaren Unterschied zwischen "schlimm traurig" und "schön traurig" sein - und dank des unermüdlichen Weitblicks seiner Frau habe er es geschafft, vor allem Letzteres zu fühlen.

Dennoch nahmen ihn die Erinnerungen an die letzten Momente seiner Tochter sichtlich mit - wovon auch Kim Fisher angesteckt wurde und sich einige Tränen verdrücken musste.

Weniger emotional und stattdessen etwas pragmatischer fiel dann die nächste Frage der Moderatorin aus: Was könne man denn als Außenstehender tun, um Trauernden wirklich zu helfen?

"Genau fragen: Ist euer Kühlschrank voll? Habt ihr heute Abend was zu essen da?", lautete Dr. Wimmers Ratschlag. Und wenn dies nicht der Fall sein sollte, einfach was für die Betroffenen kochen. Oder die Post sortieren, mal kurz beim Putzen der Wohnung helfen, oder Überweisungen tätigen - all das bringe weit aus mehr als Bekundungen wie "Ich denk an euch" oder "Meldet euch, wenn ihr was braucht".

"Nicht benehmen wie 'ne offene Hose, nur weil ich zweimal geimpft bin!"

Selbstverständlich durfte in der Runde auch das Thema Corona nicht fehlen. Bereits in der vergangenen Woche äußerte sich Dr. Wimmer kritisch dazu, dass der ungeimpfte Nationalspieler Josua Kimmich (26) schwerkranke Kinder in einem Krankenhaus besucht hatte.

Nach Ansicht des Mediziners war diese Aktion "unnötig". Ob man sich gegen das Coronavirus impfen lassen will, sei jedem selbst überlassen - die Konsequenzen seiner Entscheidung für andere Menschen müsse man aber berücksichtigen.

Die Angst vor möglichen "Langzeitwirkungen" der Impfung hielt er für verständlich, aber unbegründet.

Viele Leute fuhren in dieser Angelegenheit außerdem zweigleisig: "Wenn die dann ihren speziellen Backpacker-Urlaub in Afrika oder Indien machen wollen, dann nehmen sie die ganzen Impfungen - zack drin, ich will ja da hinfliegen!" - und das, obwohl viele dieser Impfstoffe weitaus stärkere Nebenwirkungen mit sich bringen.

Dr. Wimmer selbst geht mit Bekannten, die sich vor der Corona-Impfung scheuen, gerne in den Diskurs. Dennoch musste auch er bereits einige Abstriche machen: "Manchmal werden aus Freunden eher Bekannte". Und denen müsse er dann rigoros die Ansage machen: "Dann werden wir halt im Dezember, wenn du kommst, viele Spaziergänge draußen machen müssen". Denn mit ungeimpften Menschen wolle er sich nicht mit seinem acht Wochen alten Baby "in die gleiche Bude" setzen.

Doch auch an Menschen, die bereits zwei Pikser hinter sich haben, richtete er ein ernstes Wörtchen: "Nicht benehmen wie 'ne offene Hose, nur weil ich zweimal geimpft bin!"

Titelfoto: Screenshot Instagram/doktorjohanneswimmer

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