Riverboat: Das haben Sex, Pole-Stangen und Windeln mit einer Reise ins Weltall zu tun!
Leipzig - Sex, Pole-Stangen und Erwachsenen-Windeln: Riverboat-Moderator Jörg Kachelmann (62) wollte im Gespräch mit dem Astronauten Ulrich Walter (67) wirklich alle schmutzigen Details über Reisen ins All erfahren!
Es ist ein Traum vieler Menschen: Einmal den Weltraum erkunden. Doch an die eher unangenehmen Begleiterscheinungen eines Raketen-Flugs denken dabei wohl nur die wenigsten...
Der 67 Jahre alte Physiker und Autor Ulrich Walter gehört zu den Glücklichen, die einen Einblick in die Tücken der Raumfahrt geben können. Denn: Im Jahr 1993 umrundete er mit dem Space Shuttle Columbia in zehn Tagen 160 Mal die Erde.
"Wie ist es denn mit Sex im Weltall?", wollte Kachelmann dann unbedingt wissen und bohrte nach: "2017 und 2018 wurde mir berichtet, hättest Du die Frage immer gekonnt wegmoderiert und nicht konkret beantwortet. Geht das denn überhaupt? Habt Ihr das mal ausprobiert?"
Die überraschende Antwort: Ein Münchner Arzt namens Hans Guido Mutke habe das in den 1980er Jahren tatsächlich wissenschaftlich untersucht.
"Er ist zu dem Ergebnis gekommen: Im Prinzip ja, aber man braucht eine Pole-Stange dazu. Wie beim Pole-Dance", erklärte Walter. "Die braucht man, das man in der Schwerelosigkeit nicht wegschwebt und sich festhalten kann."
Ein weiterer Fun Fact: Der Zeugungsvorgang sei unabhängig von der Schwerelosigkeit! "Es gab sogar mal einen Versuch der Russen, ob man im Weltall zeugen kann. Dafür wurde extra eine Astronautin mit ins Weltall geschickt, wie mir ein russischer Kollege versicherte", sagte der 67-Jährige.
"Man merkt, wie die Feuchtigkeit langsam von unten nach oben auf dem Bauch läuft"
Achtung, harter Bruch: Auch über Urin wurde in der MDR-Sendung gesprochen - und, nun ja, sexy ist wirklich anders!
"Wie ist das mit dem Verlust der Körperflüssigkeiten kurz vor dem Start? Was geht da in Dir ab?", hakte der Moderator nach.
Walter schilderte daraufhin folgendes Szenario: Nach einer langen Vorbereitungszeit liegt man im Anzug etwa zwei bis drei Stunden im Shuttle auf dem Rücken, die Beine abgewickelt nach oben.
Die Folge: Der Henry-Gauer-Reflex. "In den Herzkranzgefässen gibt es dann eine Art Flüssigkeitsmesser, welcher der Niere sagt: Sie zu, dass das wegkommt. Das merkt man sofort. Da liegt man eine halbe Stunde und man denkt: Was macht man jetzt?"
Aber laut des Wissenschaftlers gibt es eine recht simple Lösung: Erwachsenen-Pampers! Und die sind offenbar auch dringend nötig: "Man kann dann irgendwann nicht mehr und man merkt, wie die Feuchtigkeit langsam von unten nach oben auf dem Bauch läuft. Deshalb hier mein heißer Tipp an alle zukünftigen Weltraum-Touristen: Erfahrene Astronauten dichten die Pampers mit einem breiten Dichtband nach oben am Bauch ab, damit die Flüssigkeit nicht nach oben in das Leibchen zieht. Das ist erst warm und wird dann aber kalt."
Im Endeffekt rücke die ganze Windel-Situation dann sowieso in den Hintergrund. "Kurz bevor das Space Shuttle startet, ist die Sorge immer wahnsinnig groß, dass etwas schiefgeht. In den zwei Minuten des Starts mit der Feststoff-Rakete war bei meiner Mission eine Totenstille im Shuttle. Danach war riesiger Jubel bei uns angesagt."
Titelfoto: Screenshot/MDR-Riverboat