Pinke Jogging-Prinzessin ist zurück! Darum hörte Ilka Bessin mit Cindy aus Marzahn auf
Leipzig - Als zweite Heimat nach Berlin bezeichnet Ilka Bessin (52) Leipzig. In der sächsischen Metropole sprach sie jetzt über ihr Comeback als Cindy aus Marzahn, wieso sie die pinke Kunstfigur vor neun Jahren einstampfte und was sich an ihr ändern wird.
Viel Applaus und lachende Gesichter am Freitagabend im "Riverboat", als Moderatorin Kim Fisher (54) sagt: "Das ist DIE News 2024, dass Cindy aus Marzahn zurückkommt!"
Bei ihrer Tour "Einmal Prinzessin und zurück" erweckt Bessin ihre Berliner Möchtegern-Princess wieder zum Leben. 20 Jahre nach ihrem ersten Auftritt wollte sie 20 Shows spielen. Die Ticket-Nachfrage war allerdings so enorm, dass Leipzig, Magdeburg und Berlin nun jeweils eine Zusatzshow erhalten haben.
Dass Cindy zurückkommt, hat sie dem "Quatsch Comedy Club" zu verdanken, in dem sie 2004 einen Preis gewonnen hatte. Nun bekam sie die Einladung, die eigene Newcomer-Show "Hot Shot" zu moderieren, zog sich dafür wieder die schweinefarbenen Schlabberklamotten über. "Ich habe gemerkt, dass es schön ist, wieder auf der Bühne zu stehen."
Daraus folgte die Tourplanung mit zunächst 20 Shows. Denn für die 52-Jährige steht fest: "Wir sind in einer Zeit, wo wir Farbe brauchen und bekennen müssen. Wir haben genug braun und blöd auf der Straße, da muss mal wieder bisschen dran gearbeitet werden, dass ein bisschen Freude kommt."
Und weiter: "Ich möchte einfach unterhalten. Ich möchte, dass die Leute zu mir kommen, mit mir lachen, wie ich aussehe, was ich für 'n Mob auf dem Kopf habe, was ich für Geschichten zu erzählen habe."
Anpassung am Jogginganzug: So wird Cindy aus Marzahn künftig auf der Bühne stehen
Auch die Gründe für Cindys Abschied vom Bildschirm wurden in der MDR-Talksendung angesprochen.
"Ich habe mich damals von zwei Leuten verabschiedet: Von meinem Papa, der sehr schwer krank war und von dieser Bühnenfigur. Beides miteinander war einfach zu viel. Ich konnte nicht auf die Bühne gehen, lustig, lustig, kommst von der Bühne, dann ist der Papa krank, kannst nicht da sein", so die Komikerin, die noch eine rührende Geschichte mitbrachte.
Früher habe ihre Familie regelmäßig in einer Gaststätte hausgemachten Mohnkuchen gegessen. Nach dem Tod ihres Vaters kamen die Betreiber des Lokals zu ihrer Tour, brachten jenen Kuchen mit den Worten: "Du kannst zwar mit deinem Papa nicht mehr kommen, aber hier ist der Kuchen."
Kim Fisher bewunderte Ilka Bessin für ihren Mut, die überaus erfolgreiche Cindy einzustampfen und "nicht tot zu reiten". Und gleichzeitig, sie wieder zu reaktivieren.
Jetzt aber mit leichten Änderungen bei den Klamotten, wie die 52-Jährige verkündete: "Ich will Regenbogenstreifen an meinem Jogginganzug, damit die Leute gleich sehen: Es ist scheißegal, wen du liebst, sei glücklich, aber benimm dich, respektiere und hab die Menschen gern, die dir entgegenkommen. Empfang' die erst mal und hör' denen zu, bevor du von vornherein urteilst, be- und verurteilst."
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / STAR-MEDIA, Britta Pedersen/dpa