Ostdeutscher Tierfilmer von Giftschlange gebissen: "Man kann nix machen, der stirbt heute Nacht"

Leipzig - Von einer meterlangen Würgeschlange umschlungen, von einer Schwarzen Mamba gebissen, von einem Braunbären blutig zurückgelassen: Andreas Kieling (65) liefert seit 34 Jahren spektakuläres Material von seltenen, aber oftmals auch sehr gefährlichen Tieren. Einige Nahtoderfahrungen teilte er jetzt.

Andreas Kieling (65) filmt seit 34 Jahren wildlebende Tiere.  © IMAGO / STAR-MEDIA

Da wäre eine hochgiftige Seeschlange in Indonesien, die ihn in die Augenbraue biss. "Wir waren allein auf der Insel, du liegst da immobilisiert wie vor einer OP, da fragt meine Kollegin, was wir jetzt machen, und da sagt der Einzige, der auf der Insel lebt: 'Man kann gar nix machen, der stirbt heute Nacht'", berichtet Kieling im MDR-Riverboat.

Einen weiteren Biss bekam er von einer Schwarzen Mamba in Namibia. Er wollte das schwarze Maul der Giftschlange für ein Facebook-Video filmen, wobei sich einer ihrer Zähne in seinen Finger bohrte. "Einen solchen Biss überlebt man eigentlich nicht. Ich habe es nur überlebt, weil es nur ein Giftzahn war und sie vorher bei den Verteidigungsbissen schon Gift abgegeben hatte", sagte er in einem früheren TAG24-Interview.

Auf 1800 Metern im Berchtesgadener Land biss ihn zudem eine Kreuzotter, die er eigentlich nur von Hund Cleo fernhalten wollte. "Da bin ich fast kollabiert, hatte einen wahnsinnig dicken Arm. Das war auch auf der Kippe."

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Ohne Fachwissen hätte er möglicherweise auch den Angriff einer Grünen Anakonda nicht überlebt, die sich um seinen kompletten Körper geschlungen hatte. "Ich lag im flachen Wasser und drohte zu ertrinken." Er habe dann ganz ruhig gehalten in der Hoffnung, die Schlange lässt von ihm ab. So kam es auch.

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Von einer solchen grünen Anakonda wäre Kieling beinahe erwürgt worden.  © Facebook/Andreas Kieling

Kieling möchte aber nicht als "selbstmörderischer Idiot" dastehen, da er sich vor direkten Kontakten mit allen Tieren intensiv auseinandersetze, sagt der gelernte Förster in der MDR-Talksendung.

Heikle Situationen mit Bären gab es auch zuhauf, nur drei davon zählt Andreas Kieling allerdings als Attacken. "Das meiste waren Scheinangriffe, wenn der Bär kurz vor einem abbremst und mit der Pranke schlägt, um zu imponieren und dann wieder geht." Er beobachte Bären tagelang, um einschätzen zu können, welche Exemplare er eher meidet.

Auch einen Flugzeugabsturz überlebte der gebürtige Gothaer schon - im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen. 1993 erwischte es so Götz Dieter Plage (†56). "Der ist aus einem Luftschiff gestürzt, als er mit seiner Kamera auf der Schulter im Urwald von Borneo Orang-Utans gefilmt hat."

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Andreas Kieling geht mit seinem Programm "Mein Leben mit den wilden Tieren" im März auf mitteldeutsche Tour. Tickets gibt's auf reservix.de.

Die aktuelle "Riverboat"-Folge steht in der ARD-Mediathek.

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