Nach Angststörung: Mandy Capristo wendete Therapie-Learning in Leipziger Hotel an
Leipzig - Jeder Wohlstand und jede Berühmtheit der Welt hilft nicht darüber hinweg, wenn im Innersten etwas nicht stimmt: Diese Erfahrung musste Sängerin Mandy Capristo (32) machen, die an einer Angststörung erkrankt war. Über den schlimmsten Moment ihres Lebens sprach sie im MDR-Riverboat.
Ihren Fans dürfte nichts Besonderes aufgefallen sein: Im September 2021 performte die ehemalige Monrose-Sängerin ihren eigenen Song "Genug" bei einem Auftritt bei der Goldenen Henne in Leipzig.
Hinter den Kulissen focht Mandy Capristo jedoch mit ihren größten Dämonen.
"In meinem Körper hat sich über Jahre ein unglaublicher Stress und Druck manifestiert. Kurz vor dem Auftritt habe ich gesagt 'Ich kann das nicht machen, ich werde vor laufender Kamera umkippen'. Die Panik hat mich fühlen lassen, dass ich jede Sekunde sterben könnte", erinnerte sich die 32-Jährige in der MDR-Talkshow.
Trotz der aufkommenden Panikattacke zog Mandy den Auftritt durch. "Das war der schwierigste Tag meines Lebens. Ich konnte mir die Performance danach nie angucken", so die gebürtige Mannheimerin.
Danach legte die Sängerin eine Pause von der Öffentlichkeit ein und begab sich in therapeutische Behandlung, wo sie eine Angststörung diagnostiziert bekam.
Mandy Capristo: "Möchte schlechte Erinnerungen mit guten überschreiben"
Schuld daran war unter anderem ihr früher Start in der Öffentlichkeit: Mit knapp 16 Jahren gewann Mandy Capristo mit ihrer Girl-Band Monrose bei der Castingshow "Popstars" und war seitdem enormen Stress durch ihre Plattenfirma und Fans ausgesetzt.
"Wenn man jahrelang Dinge nur macht, um andere Menschen glücklich zu machen, man nur funktioniert und seine Emotionen und mentale Gesundheit nicht priorisiert, dann kann das so enden", resümierte die heute 32-Jährige.
Mittlerweile geht es Mandy Capristo besser, über ihre Angststörung hat sie ein Buch namens "An erster Stelle bin ich Mensch!" herausgebracht und einen Podcast über mentale Gesundheit produziert. Einen hilfreichen Tipp aus ihrer Therapie konnte sie bei ihrem Besuch im Riverboat in Leipzig gleich anwenden.
"Wir sind aktuell im gleichen Hotel wie damals vor der Goldenen Henne. Ich möchte die schlechte Erinnerung von damals aber mit einer guten Erinnerung überschreiben und eine neue Erfahrung kreieren. Statt Stress aufkommen zu lassen, hab ich mich vorhin erstmal vor das Hotel gesetzt in Ruhe und auch mit einem Mitarbeiter gequatscht", berichtete die 32-Jährige stolz.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa