Riverboat: Kultmoderator Heinz Quermann (†82) hatte ein großes Geheimnis
Leipzig - "Zwischen Frühstück und Gänsebraten" ist eine der DDR-Kultshows schlechthin. Heinz Quermann (†82) präsentierte die Sendung 35 Jahre lang zusammen mit Margot Ebert (†83). Seine Tochter Petra (61) lüftete jetzt im MDR-Riverboat ein gut gehütetes Geheimnis ihres Vaters!
"Mein Daddy hatte ein ziemlich großes Geheimnis sogar, das muss ich zugeben", erzählte sie in der Talkrunde den Gästen und dem Moderatoren-Duo Kim Fisher (50) und Jörg Kachelmann (61).
"Es war in den neunziger Jahren und ich muss einfügen, sein ganzes Leben lang ist er immer selbst am Steuer seines geliebten Wartburgs gefahren."
Tja, doch plötzlich fuhr der beliebte Moderator nicht mehr selbst Auto. "Es war also Ende der neunziger Jahre, da ließ sich mein Daddy auf einmal von einem Fahrer abholen. Ich war erstaunt und überglücklich zugleich. Ich dachte: 'Jetzt ist er endlich vernünftig geworden und lässt sich fahren - mit knapp 80 Jahren'. Ich freute mich des Lebens, er ließ sich fahren. Den wahren Grund dafür fand ich erst Jahre später heraus, als ich seine Briefe sortiert habe."
Was sie in den Unterlagen fand, bringt Petra Quermann heute zum Schmunzeln. "Ich fand einen regen Briefwechsel mit dem Polizeipräsidenten von Berlin."
Darin war unter anderem zu lesen, dass Quermann auf einer Strecke, auf der nur 80 Kilometer pro Stunde erlaubt waren, mit 42 zu viel auf dem Tacho erwischt wurde. Es ging um eine zu zahlende Strafe von 276 Mark. Und: er war Mehrfachtäter, wurde immer mal wieder erwischt!
"Er hätte sich heute köstlich darüber amüsiert", meint Petra Quermann. "Es war auch ein Briefverkehr mit mehreren Briefen, weil er natürlich nicht der Meinung war, dass er da schuldig war. Aber heute wissen wir ja, er hat seinen Führerschein abgeben müssen."
Die Kultshow "Zwischen Frühstück und Gänsebraten" geht übrigens eigentlich auf Quermanns Frau zurück. "Ja, das war am ersten Weihnachtsfeiertag 1956. Meine Mutter kochte perfekt, alles duftete herrlich und mein Daddy war zuhause und wuselte in der Küche herum. Er musste ja hier und da mal was naschen. Irgendwann ist ihr dann der Kragen geplatzt und sie sagte: Mensch, mach Du doch eine Sendung, so zwischen Frühstück und Gänsebraten. Dann hast Du zu tun und ich habe meine Küche für mich. Das war es. So war die Sendung geboren“, erinnert sich Petra Quermann.