Martin Rütter kritisiert alltagsferne Lehrpläne: "Quatsch, was die Kinder in der Schule lernen"
Leipzig - Martin Rütter (54) ist nicht nur ein berühmter Hundetrainer, sondern auch als Moderator und Autor erfolgreich - doch sein Bildungsweg verlief nicht immer nur gerade. Im Riverboat sprach der 54-Jährige über seine schwierige Schullaufbahn und kritisierte alltagsferne Lehrpläne.
Der Hundeexperte nahm am Freitagabend nicht zum ersten Mal in einem der Sessel im Leipziger MDR-Studio Platz - war er doch bereits in der Talkshow zu Gast.
Dieses Mal erzählte der gebürtige Duisburger auch von seiner Schulzeit: So sei er zweimal sitzen geblieben und mehrfach von der Schule geflogen - studierte am Ende aber sogar.
"Der einzige Grund, warum ich dann hinterher Abitur gemacht habe, war, weil ich total besessen davon war, dieses Sportstudium zu machen, also da kam plötzlich eine Motivation rein. Vorher war alles so: 'Wozu brauche ich das?'", schilderte Rütter.
Probleme bei Unterrichtsinhalten beobachte der Familienvater aber auch aktuell: "Machen wir uns nichts vor, es ja heute noch so und ich sehe das bei meinen Kindern, dass die Kurvendiskussion lernen - ich glaube nicht, dass die jemals mit einer Kurve diskutieren werden später. Das ist Quatsch, was die Kinder in der Schule lernen."
Rütter: "Brauchen viele Handwerker"
Weiter bemängelte Rütter: "Es ist wenig alltagstauglich. Die machen 13 Schuljahre, können danach kein Feuer machen, keinen Personalausweis beantragen, nichts."
Der Hundetrainer zeigte sich zudem in Bezug auf manch elterliche Vorstellung und Erwartung irritiert: "Ich finde auch sehr bedenklich, dass alle Eltern glauben, dass das Kind einen hohen Schulbildungsgrad haben sollte. Alle sollen studieren, aber was wir eigentlich brauchen, sind viele Handwerker und Leute, die kochen können und tischlern können."
Titelfoto: Maja Hitij/dpa