Katrin Göring-Eckardt gibt zu: Früher schämte sie sich für ihren Ossi-Dialekt
Leipzig - In der neuen "Riverboat"-Folge sprach Katrin Göring-Eckardt (57), Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, über ihre ostdeutsche Herkunft.
Die gebürtige Thüringerin gab gegenüber Moderator Matze Knop (48) zu, sich früher für ihre ostdeutsche Herkunft und den dazugehörigen Dialekt geschämt zu haben.
So hatte sie im Alter von 16 Jahren an einem Rezitationswettbewerb teilnehmen wollen und dafür ihre Stimme auf einer Kassette aufnehmen müssen.
Diese Übungsmaßnahme war allerdings alles andere als geplant über die Bühne gegangen: "Dann hab ich mich gehört und dachte mir 'Oh Gott'. So kannst du nicht sprechen."
Göring-Eckardt stammt nämlich aus Friedrichroda nahe Gotha, wo man sich im Dialekt mit nur sehr wenigen Vokalen ausdrückt, wie sie in der Talkshow erklärte.
Und so hatte sie als Jugendliche alles daran gesetzt, ohne Dialekt zu sprechen und es tatsächlich innerhalb weniger Wochen geschafft, ihn sich komplett abzugewöhnen - und zwar so sehr, dass ein Dialektforscher zu ihr gesagt hatte: "Na, Sie haben ja wohl gar keine Heimat!"
Im Laufe der Jahre habe die heute 57-Jährige sich ihren thüringischen Dialekt wieder mehr angewöhnt, sodass er in dem ein oder anderen Satz zu erahnen ist. Zuhause spreche sie mit ihren Kindern oftmals sogar für zwei Stunden am Stück im starken Gothaer Slang, um in Übung zu bleiben und für Lacher zu sorgen. Von Scham also keine Spur mehr.
Wenn Ihr Euch die komplette "Riverboat"-Episode anschauen wollt, könnt Ihr das in der MDR-Mediathek tun.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa