Judith Williams über ihren Vater mit Alzheimer: "Das Einzige, was hilft, war unser Humor"
Leipzig - Im Januar 2023 verlor Judith Williams (51) ihren Vater Daniel Lewis Williams (†79). 15 Jahre lang begleitete die "Höhle der Löwen"-Jurorin ihn durch seine Alzheimer-Erkrankung. Zu Gast im "Riverboat" sprach sie nun über die gemeinsame Zeit - und wie Humor ihrer Familie half, mit der Krankheit umzugehen.
Als sie die Diagnose erhielten, hätten beide geweint, erinnerte sich die Unternehmerin auf ihren Vater angesprochen. "Er war mein Idol, mein Optimist. Mein unglaublich herzlicher, kluger, offener Papa."
Dass sie die Erkrankung bemerkten, habe dabei nicht daran gelegen, dass ihr Vater zunehmend Dinge vergaß. Vielmehr habe sich seine Persönlichkeit verändert. "Er wurde immer griesgrämiger", so der DHDL-Star. "Das kannte ich nicht von ihm. Er war eigentlich mein Idol, ein Glas war immer halbvoll."
15 Jahre begleitete Judith Williams ihren Vater mit seiner Alzheimer-Erkrankung. "Das Einzige, was hilft, war unser Humor", sagte sie nun in der Talkshow. "An meinem letzten Geburtstag haben wir gemeinsam gefeiert. Da sagte er zu mir: 'Es war so ein schöner Tag mit Ihnen. Und jetzt verraten Sie mir bitte: Woher kennen wir uns?' Da schluckst du erst einmal."
Sie selbst habe ihm dann liebevoll erklärt, dass er ihr Papa sei und er ihr ihr Leben geschenkt habe. "Da liefen meine Tränen runter und seine Tränen runter und wir wussten, wir sind wieder beieinander."
Jeder Zweite über 75 betroffen
Es gab jedoch auch lustige Momente, so die Unternehmerin. "Zu meiner Schwester sagte er: 'Sagen Sie, für einen Mann haben sie unglaublich schöne Haare!' Meine Schwester war ganz enttäuscht und sagte: 'Warum muss ich der Mann sein?'"
Judith Williams zufolge leide heute jeder Zweite über 75 an Demenz oder Alzheimer. "Das hat mich umgehauen, diese Zahl."
Sie selbst wolle sich auch auf die Erkrankung testen lassen. Weil sowohl ihr Vater als auch dessen Schwester an Alzheimer litten, liege das Risiko bei ihr bei etwa 20 Prozent, sagte die Unternehmerin.
Das Gute an der Geschichte: Eine Ärztin sagte ihr bereits, dass sie etwas dagegen tun kann. "Machen Sie Sport, essen sie wenig, wirklich ganz wenig Zucker, Ausdauersport, ein gesundes Leben und ausreichend Schlaf werden Ihnen helfen. Das hat mich sehr beruhigt."
Titelfoto: Christian Charisius/dpa