Johann Lafer über seine Sammel-Leidenschaft: "Finde, solche Stücke sollte man wertschätzen"
Leipzig - TV-Koch und Star-Autor Johann Lafer (65) war am Freitag zu Gast im "Riverboat", um dort nicht nur über sein Handwerk, sondern auch eine äußerst außergewöhnliche Leidenschaft zu sprechen. Wie sich herausstellt, ist der Unternehmer Sammler ganz besonderer Dinge.
"Du hast die größte Küchenrequisiten-Sammlung, ich weiß nicht, der Welt?", wollte Moderator Matze Knop (48) von seinem Gast erfahren.
Ganz so groß sei die Kollektion dann doch nicht, versuchte Johann Lafer noch in der Talk-Runde gegenzusteuern. "Aber schon extrem groß, oder?", ließ der Moderator nicht locker.
Seine Leidenschaft erklärte der Star-Koch mit der Liebe zur "Kulturgeschichte des Essens". "Wenn man heute als Koch zurückblickt, dann gab es einfach schon relativ vieles, was wir damals falsch eingeordnet haben und ich bin ständig auf der Suche nach Dingen, die früher aktuell waren."
Ein Beispiel gefällig? "Ich bin gern und oft in Magdeburg und da hat mir ein Trödelladen eine Maschine geschickt, mit der man eine Stangenbohne in Streifen schneiden kann. Kannst du dir das vorstellen? Da bräuchte man heute einen Tag, wenn man das für zehn Personen machen will, bis man da die Bohnen klein geschnitten hat."
Es seien Geschichten wie diese, die die TV-Legende faszinieren und "die sehr viel Hintergrund haben, denn schon damals hat man sich Gedanken gemacht, wie man mit wenig Aufwand schneller und rationaler kochen kann".
Johann Lafer: Eines seiner Sammlerstücke schmückt heute ein Rathaus
Der Bohnenschneider sei dabei längst nicht das ausgefallenste Sammlerstück - und auch nicht der Gegenstand, an dem der Star-Koch am meisten hängt. "Das sind sehr alte Messer."
Eines dieser Messer habe er in einem Trödelladen in Uruguay entdeckt. "Das habe ich dann gekauft und dann habe ich gesehen, dass es aus Solingen stammt. Das habe ich dann aufarbeiten lassen und der Stadt Solingen zurückgeschenkt. Das hängt heute im Rathaus. Ich finde, solche Stücke sollte man auch wertschätzen und auch in Erinnerung behalten."
Wenn andere Leute verreisen, stünden meist die Wahrzeichen im Mittelpunkt. Johann Lafer suche stattdessen zuerst die Trödelläden auf. "Ich war heute auch hier in Leipzig in Läden, in denen es antike Bücher gibt und habe nach alten Kochbüchern gesucht."
Erfolgreich war er dabei leider nicht. "Aber vielleicht hat ja jemand noch welche zu Hause."
Titelfoto: Tim Vogel/dpa