Jan Josef Liefers: Seine Tochter steckte bei Kriegsbeginn in Russland fest!
Leipzig - Gerade einmal zwei Monate ist sein letzter Auftritt im "Riverboat" her, da sitzt Schauspieler Jan Josef Liefers (57) schon wieder in der Talkrunde. Im Gepäck hatte er nicht nur einen neuen Film, sondern auch eine äußerst dramatische Geschichte.
Denn wie der "Tatort"-Star berichtet, steckte seine älteste Tochter Paulina (33), die er zusammen mit der russischen Schauspielerin Alexandra Tabakowa (55) hat, in Moskau fest, als Russland die Ukraine angriff.
"Das Ticket für den Hinflug funktionierte, das Ticket zurück nicht mehr", erinnerte sich der Schauspieler. "Es war dann zwei Tage relativ hektisch und ich habe versucht, sie da rauszukriegen."
Nur über Umwege und einen Flug in die ganz andere Richtung sei schließlich die Rückkehr nach Deutschland gelungen.
Nachdem Paulina wohlbehalten angekommen war, habe sie bemerkt, wie drastisch sich die offiziellen Verlautbarungen Russlands von den Reaktionen seiner Bürger unterscheiden.
"Sie hat berichtet, dass alle ihre Freunde, aber auch andere, entsetzt waren über diesen Einmarsch. Über diesen Überfall."
"Wir wissen wirklich wenig vom Leben in Russland"
Gleichzeitig zeigte Liefers Verständnis dafür, dass sich nicht jeder, der seit Beginn des Krieges Russland verließ, von der russischen Regierung lossagte und diesen Angriff verurteilte.
"Ja, man will gern, dass sich auch russische Menschen hier in Deutschland von diesem Krieg distanzieren. Aber: Wir wissen wirklich wenig vom Leben in Russland", sagte der 57-Jährige.
"Viele Menschen haben auch Angst um ihre Familie in Russland, wenn sie hier in Deutschland offen sprechen", so der Schauspieler.
Titelfoto: Montage: Ursula Düren/dpa