Leipzig - Die Umstände um den Tod seines Bruders bei einer waghalsigen Expedition ließen Reinhold Messner (80) berühmt werden. Nicht zuletzt, weil immer wieder gemunkelt wird, er habe Günther bei einer Bergbesteigung zurückgelassen. Im MDR-"Riverboat" spricht er über die Vorwürfe.
Juni 1970. Die beiden Messner-Brüder machen sich auf den Weg zu ihrer bisher anspruchsvollsten Tour - der asiatische Berg Nanga Parbat.
In einer Gruppe steigen sie gemeinsam auf, trauen sich dann den Abstieg auf dieser Seite des Berges aber nicht mehr zu und wählen die bisher unbekannte Route über die andere Seite für den Rückweg aus.
Unten kommt jedoch nur einer der beiden an.
"Ich hab' das überlebt, er ist unter eine Lawine gekommen, am Fuße des Berges und erst 35 Jahre später gefunden worden", erinnert sich Reinhold Messner an den wohl prägendsten Moment seiner Bergsteiger-Karriere.
Als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, seinen Bruder zu verlieren, wurde Messner im Nachhinein auch noch vorgeworfen, er habe ihn zurückgelassen und damit Günthers Schicksal besiegelt.
MDR-"Riverboat": So geht Reinhold Messner mit den Vorwürfen um
Völliger Quatsch, sagt Reinhold und auch nachdem 2005 die Leiche seines Bruders auftaucht, hören die Vorwürfe nicht auf.
"Es ist heute noch so, dass es Leute gibt, die das einfach nicht glauben wollen", erzählt er der "Riverboat"-Moderatorin Kim Fisher (55).
Besonders negativ sei ihm ein, seiner Meinung nach, unfairer Artikel des Nachrichtenmagazins "Spiegel" im Gedächtnis geblieben. "Das ist wirklich Rufmord und nicht sauberer Journalismus."
Am Ende weiß nur Reinhold Messner, was auf besagtem Berg wirklich passiert ist. Und für ihn sei das Thema nach einem langen Prozess der Heilung abgehakt. Zu Vorwürfen will er sich auch in Zukunft nicht mehr äußern.
Die gesamte "Riverboat"-Folge mit allen spannenden Gästen könnt Ihr Euch nachträglich in der Mediathek ansehen.