Francis Fulton-Smith spricht über Ehe-Aus - "'Familie Dr. Kleist' war daran nicht unschuldig"
Leipzig - Die Welt kennt ihn als immer gut gelaunten Dr. Kleist - doch während der Dreharbeiten für die Wohlfühl-Show war bei Schauspieler Francis Fulton-Smith (56) keineswegs Friede, Freude, Eierkuchen angesagt.
Der 56-Jährige war am Freitagabend im "Riverboat" zu Gast und stand Moderatorin Kim Fisher (53) Rede und Antwort über die wohl schwierigste Zeit in seinem bisherigen Leben.
"Ich bin und war sehr viel beschäftigt und sehr umtriebig", erinnerte sich Fulton-Smith an die Dreharbeiten zu "Familie Dr. Kleist" zurück - die Serie wurde 2020 nach 16 Jahren und neun Staffeln eingestellt.
Diese jahrelange Verpflichtung brachte auch deutliche Schattenseiten mit sich. "Ich bin dann in meiner Ehe gescheitert, woran 'Familie Dr. Kleist' nicht unschuldig war", gab er offen zu. "Weil ich einfach fünf Tage die Woche von zu Hause weg war... und irgendwann ist man fremd in seiner eigenen Familie."
Auch seine darauf folgende Beziehung scheiterte, sodass er den Corona-Lockdown Anfang 2020 dann ohne Partnerin verbringen musste. Damit kam dann die Einsamkeit in Fulton-Smiths Leben.
"Unsere Branche hat ja von 100 auf 0 geschaltet. Es war auch hart zu sehen, dass man im Land der Dichter und Denker Kunst als 'nicht systemrelevant' einstuft", erzählte er in der Talkshow. "Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich saß dann allein zu Hause und dachte: 'Das Leben hat dir jetzt zweimal eine Rote Karte gezeigt. Vielleicht hat es auch etwas mit mir selbst zu tun.'"
Nach dem Ende seiner Ehe rutschte Francis Fulton-Smith in eine Lebenskrise
Fulton-Smith fand sich in einer Lebenskrise wieder: "Familie Dr. Kleist" war zu Ende, ebenso seine Ehe. Er selbst war als Einzelkind aufgewachsen - genau das, was er seinen eigenen Kindern unbedingt ersparen wollte: "Das war ein Super-GAU für mich, dass ich gescheitert bin."
Irgendwann wusste er nicht mehr weiter, der 56-Jährige hatte bis zu diesem Zeitpunkt jegliche Probleme immerzu weggewischt und ignoriert.
Das aber ist nicht der richtige Weg, musste er irgendwann feststellen: "Man kann auch nach innen gehen und hineinspüren. Das habe ich gemacht."
Aus dieser Erleuchtung heraus begann er, sich seine eigene Schwäche einzugestehen und dadurch zu wachsen und zu heilen. Diese spirituelle Reise verarbeitete er in seinem neuen Buch "Der dunkelste Moment ist der vor Sonnenaufgang".
Die komplette "Riverboat"-Folge seht Ihr ab sofort in der MDR-Mediathek.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa