"Du warst ein heißes Gerät": Das ist Schlagerstar Roland Kaiser peinlich

Berlin/Leipzig - Vom verlassenen Pflegekind zum absoluten Schlagerstar: Roland Kaisers (69) Werdegang kann sich sehen lassen. Seit mehr als 40 Jahren bringt er die Konzerthallen zum Beben, die Tickets für die Kaisermania sind oft nach wenigen Minuten ausverkauft. Als Gast bei der Berliner Ausgabe des "Riverboat" hob Kim Fisher (52) sich ihn bis zum Schluss auf, um ihm dann ein heißes Kompliment zu machen.

Roland Kaisers (69) Auftritte bei der "Kaiser Mania" in Dresden, hier im Jahr 2019, sind meist nach wenigen Minuten ausverkauft.
Roland Kaisers (69) Auftritte bei der "Kaiser Mania" in Dresden, hier im Jahr 2019, sind meist nach wenigen Minuten ausverkauft.  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Da Co-Moderator Sebastian Fitzek (50) kurzfristig erkrankte, hatte sie den Schlagersänger ganz für sich und konnte ihm ungehindert ein bisschen Honig ums Maul schmieren und mit diversen Fragen zu seinem Leben und seiner neuen Biografie "Sonnenseite – Die Autobiographie" löchern.

Darin erzählt der gebürtige Berliner, der eigentlich Ronald heißt, aber nicht nur von den Sonnenseiten als Berühmtheit, sondern auch darüber, dass es das Leben manchmal nicht ganz so gut mit ihm gemeint hat.

Von der leiblichen Mutter nicht gewollt, wuchs Roland Kaiser bei seiner Pflegemutter Ella Oertel in Wedding auf.

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"Das war eine ganz einfache, geradlinige, ganz ehrliche, aufrechte Frau, die mich gelehrt hat, nicht nach unten zu treten und nicht nach oben zu muckeln", erzählte er bewundernd.

Es war ein einfaches Leben, das sie lebten – sie putzte im Büro von Willy Brandt (†78), verehrte den Politiker, verdiente sich mit Zeitungaustragen etwas dazu, um sich und ihren Ziehsohn durchzubringen. "Ich hatte eine sehr glückliche, wenn auch raue Kindheit", beschrieb er die Zeit in der Sendung.

Doch dann der Schock, als er 15 Jahre alt war. Seine Mutter erlitt einen Schlaganfall, stürzte von der Leiter und starb einige Wochen später. Doch er hatte Glück im Unglück: Die Schwester seiner Mutter nahm ihn auf, er musste nicht ins Kinderheim.

Roland Kaiser den Tränen nahe – seine Kinder sind sein ganzer Stolz

Gebannt hängt "Riverboat"-Moderatorin Kim Fisher (52) an seinen Lippen, als er von seinem Leben bei seiner Pflegemutter erzählt.
Gebannt hängt "Riverboat"-Moderatorin Kim Fisher (52) an seinen Lippen, als er von seinem Leben bei seiner Pflegemutter erzählt.  © rbb/Thomas Ernst

Aber nicht dieses tragische Schicksal trieb ihm schließlich mitten in der Sendung die Tränen in die Augen, sondern seine eigenen Kinder. Auf die Frage, ob er ihnen gegenüber genauso resolut auftritt wie einst seine Mutter, antwortete der Sänger: "Gar nicht!" Sie könnten zwar nicht machen, was sie wollen, aber er sei jemand, der sehr gern verzeiht.

"Ich liebe meine Kinder, bin stolz auf sie, weil sie tolle Persönlichkeiten geworden sind. Das sind anständige Menschen geworden, die geradlinig sind, die ehrlich sind und die auch nicht verführbar sind politisch, sondern ganz feine Leute", schluckt er voller Stolz seine Tränen herunter.

Er selbst kam durch seine damals jugendliche Überheblichkeit überhaupt erst zur Musik. Glücklicherweise, denn eigenen Aussagen zufolge soll er ein miserabler Autoverkäufer gewesen sein.

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Gegenüber einem Musikmanager habe er gesagt "Mein Gott, drei Minuten singen, nicht hinfallen und Text nicht vergessen, das muss doch gehen".

Große Klappe, nichts dahinter, dachte möglicherweise der oder andere einst, doch sein Vorsingen wurde mit einem Drei-Jahres-Vertrag belohnt. Von der Überheblichkeit von damals ist heute nichts mehr zu spüren, ganz im Gegenteil!

Kim Fisher macht Roland Kaiser heiße Liebeserklärung

Heute sind ihm manche seiner früheren Auftritte etwas unangenehm – kein Grund für Kim Fisher, diese nicht zu zeigen.
Heute sind ihm manche seiner früheren Auftritte etwas unangenehm – kein Grund für Kim Fisher, diese nicht zu zeigen.  © rbb/Thomas Ernst

Als Ausschnitte verschiedener Auftritte aus den vergangenen 40 Jahren gezeigt wurden, war ihm eines der Videos plötzlich fürchterlich unangenehm. "Warum sucht ihr euch immer wieder den Auftritt mit der Hose raus? Das ist mir peinlich", fragte er Kim Fisher. Gemeint ist eine Szene, die ihn 1979 in der ZDF-Hitparade "Schach-Matt" singend in einer engen weißen Hose zeigt.

Die Moderatorin ließ sich nicht beirren, peinlich hin oder her: "Weil wir jetzt über die Hose reden wollen. Und gut, dass du es nochmal sagst, aber damals warst du ein heißes Gerät in der Hose, muss man einfach mal so sagen." Das war ja fast schon eine Liebeserklärung von Frau Fisher an den Schlagerstar, der herzlich darüber lachen konnte.

Warum lautes Lachen oder auch Singen keine Selbstverständlichkeit für ihn sind, erfahrt Ihr in der aktuellen Folge vom "Riverboat" in der MDR-Mediathek oder in seinem Buch.

Titelfoto: rbb/Thomas Ernst

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