Neuer Riverboat-Moderator Sebastian Fitzek genervt: "Da setzt es bei mir aus!"
Leipzig - Ab 15. Oktober steigt Sebastian Fitzek (49) als neuer Moderator in der MDR-Talkshow "Riverboat" ein. Eine Woche vorher war er ein letztes Mal als Gast auf dem Leipziger Schiff - bevor es für ihn in wenigen Tagen auf Berliner Gewässer geht.
Er selbst nennt sich immer wieder "Mann aus der zweiten Reihe". Da musste Jörg Kachelmann (63), mit dem er sich ab kommendem Freitag als Moderator neben Kim Fisher (52) abwechselt, direkt mal nachhaken.
"Das ist so in mir drin", sagte der Bestseller-Autor im Riverboat. "Ich hatte offensichtlich zu große Manschetten, in die erste Reihe zu gehen. Ich wollte ja Musiker werden. Da hab ich mir allerdings das falsche Instrument für ausgesucht, um wirklich präsent zu sein: Ich hab mich hinters Schlagzeug verkrümelt."
Jetzt geht es in der Freitagabend-Sendung also in die erste Reihe - vor mehreren Hunderttausend Menschen vor den TV-Geräten.
Er habe als Vorbereitung auf seine Moderationspremiere vor allem mit Kollegin Kim Fisher gesprochen, die sein "Sicherungsnetz" sei. "Ich setze mich nicht hin und sage: 'Auf mich hat die Fernsehwelt gewartet.' Im Gegenteil: Mich treibt die Neugierde an, ob ich das kann."
Und wenn er es nicht kann, fragt sich Kachelmann?! "Ich glaube, dass dann eher andere sagen, dass ich es nicht kann. Wenn Kim mich anfängt zu siezen und ich keinen mehr erreiche beim MDR, sind das subtile Zeichen, die mir gesendet werden", lacht der gebürtige Berliner.
Sebastian Fitzek: "Dann setzt es bei mir aus, dann steige ich aus!"
Den Vertrag hat Fitzek noch gar nicht unterschrieben. "Das liegt daran, dass das eine spontane, kurzfristige Entscheidung ist", sagte Fitzek über die Bekanntgabe vor zweieinhalb Wochen. Er mache sich aber keine Sorgen, dass der Deal nicht zustande kommt, "das ist ja ein Standardvertrag".
Kachelmann, der Fitzek demnächst regelmäßig an Fisher verleiht, brannte noch etwas unter den Nägeln: Hat der 49-Jährige eine dunkle Seite? "Das Einzige, wo ich wirklich grenzwertig agiere, ist im Auto. Und zwar dann, wenn ich meine, ich bin im Recht."
Letztens habe er vor einem Zebrastreifen gestanden, eine ältere Dame mit einem Rollator habe die Straße queren wollen. "Und von hinten werde ich angehupt. Dann setzt es bei mir aus, dann steige ich aus und frag: 'Sag mal, was ist denn dein Problem?"
Er vermutet, dass die anderen Verkehrsteilnehmer dann denken müssen, dass er "eine ganz krasse Kampfsporttechnik drauf haben" müsse - weil er aussehe "wie ein Hänfling".
Sebastian Fitzeks Mutter kommt aus Plauen, der Papa aus Merseburg
Seine neue Moderationskollegin sprach Fitzek zudem auf seine Eltern an, die in der DDR geboren wurden - seine Mutter in Plauen, sein Vater in Merseburg.
"Ich war als kleiner Junge mit meiner Mutter häufig in Plauen. Beide sind auch dort beerdigt. Mein Vater hat sich dann auch entschieden, im Familiengrab in Plauen beerdigt zu werden. Alleine das bringt mich immer wieder in die Region."
Der in West-Berlin geborene Autor hat auch noch gute Erinnerungen an den Osten der jetzigen Bundeshauptstadt. "Als ich dort als 15-Jähriger auf dem Fernsehturm stand und unten die großen, breiten Straßen gesehen habe und dachte: 'Da wird es wohl nie einen Stau geben'."
Kurz nach der Wende ist Fitzek 18 geworden, hat an der Freien Universität Berlin - wo fortan auch Ost-Berliner waren - studiert. "Da bestand mein Freundeskreis fast nur aus Ost-Berlinern. Ost-Berlin war ja auch viel hipper, alle Clubs haben dort eröffnet. Man war als West-Berliner ziemlich abgeschrieben."
Die ganze Riverboat-Folge mit ihm und anderen Gästen gibt's zum Nachschauen in der MDR-Mediathek.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa