Leipzig - Sie war hip, stylisch und konnte auch noch hervorragend das Tanzbein schwingen. Viele kennen Ines Krüger (58) noch als "Brisant"-Moderatorin, doch nur die eingefleischten Fans wissen, dass ihre Karriere in der DDR-Jugendsendung "Elf 99" einen ordentlichen Satz nach vorne machte. Im MDR-"Riverboat" erinnert sie sich an diese Zeit zurück.
Die 30 vergangenen Jahre sieht man Ines Krüger am Freitagabend in Leipzig kein Stückchen an. Noch immer besticht sie in ihrer schwarzen Lederjacke mit einem coolen und jugendlichen Aussehen.
Zu "Elf 99"-Zeiten war sie wohl nur ein wenig bunter unterwegs. Fünf Jahre lang moderierte die damals 21 Jahre alte Ines die TV-Sendung.
"In Leipzig hab' ich die schönste Zeit meines Lebens verbracht", erinnert sie sich zurück.
Der eigentliche Auftrag des Magazins war es, den Sozialismus zu retten. Politische Botschaften wurden mit Musikvideos, Tanz und Jugendkultur getarnt.
"Das war ein bisschen auch der Wolf im Schafspelz", erzählt Krüger.
Doch die Zeiten änderten sich mit der Wende, genau wie das Jugendformat. Plötzlich genossen sie Freiheiten, von denen die Moderatoren am Anfang nur träumen konnten.
Ines Krüger im MDR-"Riverboat": So sehr hat die DDR-Sendung zusammengeschweißt
Es war eine besonders aufregende Phase in ihrem Leben.
Immer mit dabei war Moderatoren-Kollege Thomas Riedel. Die Zeit hatte beide so stark zusammengeschweißt, dass sie sogar gegenseitig Trauzeugen auf ihrer Hochzeit waren. Auch wenn es ihnen nicht viel Glück gebracht hatte.
"Das war das einzige Mal, wo wir beide gnadenlos versagt hatten", erzählt sie über die gescheiterten Ehen.
Trotz einiger Schicksalsschläge, darunter ihre doppelte Krebs-Diagnose vor sechseinhalb Jahren, zeigt sich Ines Krüger im "Riverboat" als reflektierten und lebensfrohen Menschen, von dem die Fernsehwelt sicher nicht das letzte Mal gehört hat.
Und wer weiß, vielleicht sieht man sie bald wieder in dem altbekannten Format.
Krügers Auftritt in der MDR-Talkshow "Riverboat" könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.