Das erste Mal im deutschen TV: Manfred Krugs Kinder erinnern an ihren Vater
Berlin - Zwischen ihnen liegen Jahrzehnte, als die eine geboren wurde, waren die anderen beiden bereits erwachsene Menschen. Lange Zeit wussten sie nicht einmal voneinander, nun zeigten sie sich erstmals gemeinsam im deutschen Fernsehen: Fanny (52) und Daniel Krug sowie Marlene Duda, die Kinder von Schauspiel-Legende Manfred Krug (†79) waren am Freitag zu Gast im "Riverboat".
Die Konstellation ist noch immer etwas Besonderes: Fanny und Daniel Krug stammen aus der Ehe Manfred Krugs mit seiner Frau Ottilie (†78).
"Und dann haben wir noch Marlene, unsere Schwester", setzt Fanny Krug an, um sich dann doch zu korrigieren. "Halbe Schwester, aber irgendwie im Herzen doch ganze Schwester. Sie stammt ab von Manfred und Petra (Duda, Anm. d. Red), weil ja die Menschen doch weniger monogam sind, als man so von ihnen abverlangt."
2002 war bekannt geworden, dass Manfred Krug eine Tochter aus einer nicht ehelichen Beziehung hatte. Marlene Duda erblickte 1995 das Licht der Welt. Heute, fast 27 Jahre später, haben sie und ihre Halbgeschwister zueinander gefunden und veröffentlichen gemeinsam die Tagebücher ihres Vaters.
"Normalerweise sind ja Tagebücher etwas sehr Intimes und Persönliches und man will gar nicht, dass sie jemand liest", wirft Moderator Sebastian Fitzek (50) ein. "Aber Manfred Krug wollte das."
Manfred Krug privat: "Er war einmal auf einem Elternabend, Gott sei Dank nicht meinem"
Hinweise auf den Willen ihres Vaters würden sich zur genüge in seinen Erinnerungen finden, sagt Daniel Krug. "Er schreibt da ja: 'Wenn sich ein Verlag findet, der das drucken möchte, dann wäre es schön, wenn ein gefindiger Schreiber das schön einköcheln könnte."
Manfred Krug habe sich auch nur wenig Mühe gegeben, seine Memoiren wegzusperren, "obwohl er wusste, dass es Menschen gibt, die wissen, dass er Tagebuch schreibt", so Daniel Krug weiter.
Eine, die es wusste, war Tochter Marlene. "Von meinem Kinderzimmer gab es ein Durchgangszimmer zum Wohnzimmer. Da stand der Computer, an dem er geschrieben hat. Wenn ich nachts wach geworden bin, durfte ich mich da dazu setzen und dann hat er Anekdoten erzählt."
Der knuffige, charmante Kerl, wie es Sebastian Fitzek beschreibt, sei Manfred Krug im Übrigen nicht immer gewesen. "Ich weiß, dass er einmal auf einem Elternabend war, das war Gott sei Dank nicht meiner", erinnert sich Fanny Krug. Ins Detail gehen wollte sie zwar nicht über das Geschehene, betonte jedoch: "Das hat noch Nachbeben gegeben. Das war nicht seine Welt."
Titelfoto: Montage: RBB/Thomas Ernst + Sebastian Kahnert/dpa