"Gefragt - gejagt"-Brain Sebastian Klussmann im Riverboat: So wird man ein guter Klugscheißer!
Berlin - Niemand mag Klugscheißer, heißt es immer. Möglich, aber da gibt es ja auch noch die TV-Besserwisser und dass die sogar ziemlich sympathisch sein können, bewies "Gefragt – gejagt"-Berufsquizzer Sebastian Klussmann (32) am Freitagabend in der Berliner Ausgabe vom "Riverboat".
"Das ist der Mann, der von sich selber sagt: Mathematik war meine erste große Liebe", stellte Kim Fisher (52) den gebürtigen Berliner vor und lachte, wie vermutlich jeder zweite vor den TV-Geräten, verständnislos. Zu Recht! Aber die Mathe-Fans muss es eben auch geben.
In der ARD-Quizshow "Gefragt – gejagt" ist der gebürtige Berliner einer von sechs Jägern, die im Duell mit verschiedenen Kandidaten und unter der oft musikalischen Anleitung von Moderator Alexander Bommes (46) mit ihrem Wissen glänzen.
Dumm nur, dass er der einzige ist, der mit dem "Besserwisser" einen wenig schmeichelhaften Spitznamen erhalten hat – so wird Kollege Sebastian Jacoby (43) beispielsweise "Quizgott" genannt.
"Du bist ja durchaus charmant und lächelst. Besserwisser hab ich eher negativ abgespeichert", schmierte Fisher ihm gleich zu Beginn Honig ums Maul. "Du wirst uns heute auch erklären, wie wir also auch klugscheißen können auf hochsympathischste Art und Weise."
Bereits als Kind war der 32-Jährige mit einem extremen Wissensdurst ausgestattet, doch mit Menschen hat er sich eigenen Aussagen zufolge früher schwergetan. "Keiner hätte jemals gedacht, dass ich mal auf einer Bühne stehen würde. Ich war ein sehr schüchternes Kind, hatte Angst vor Menschen, aber Mathematik und Geografie waren für mich Ordnungsmechanismen."
Sogar das Multiplizieren habe er sich im Kindergarten selber beigebracht: "Ja, das hat mir Spaß gemacht." (*Warum???)
Klussmann hat Gold geholt bei der Quiz-Olympiade 2021 in Krakau
Muss man an Leuten lecken, um sich Dinge merken zu können?
"Als Kind hätte mich das vielleicht irritiert, wenn ein Mitschüler so ein Brain gewesen wäre", wandte Fisher ein. "Ich bin ja nicht aufgetreten und hab gesagt 'Guckt mal alle hier, was ich weiß', sondern es hat sich einfach nebenher ergeben", schmunzelte der Mann mit den meist quietschbunten Hemden.
Erst nach und nach wurden die Leute dann doch aufmerksam – plötzlich sei er "sozial sichtbar" gewesen. "Das hat mir auch mehr Selbstbewusstsein gegeben."
Und wie kann man sich nun so viel Wissen aneignen wie Sebastian Klussmann? Er empfiehlt, viel fernzusehen, Zeitung und Bücher zu lesen, Podcasts zu hören und auch mal ins Museum zu gehen. Und wenn's sein muss, eben auch mal einer Salzmine lecken, um am Ende zu wissen, dass sie wirklich salzig schmeckt.
Fishers Co-Moderator Sebastian Fitzek (50) wirkte am Ende etwas irritiert: "Ich verstehe, wie Lernen über die Sinne funktioniert, aber ich hab ein ganz schlechtes Namensgedächtnis. Nun kann ich doch nicht ständig an den Leuten lecken..." (*Warum nicht?)
Titelfoto: Thomas Ernst