Biathlon-Star Michael Rösch gesteht: So sehr hat er an sich gezweifelt!

Leipzig - Eins gefeierter Biathlon-Star jetzt Familienvater: Michael Rösch (37) holte bei den Olympischen Winterspielen 2006 Biathlon-Gold, zuletzt war er ambitionierter Jugendtrainer. Jetzt aber hat er seinen wohl schwierigsten Job angetreten.

Nahm eine Babypause, damit seine Freundin arbeiten gehen konnte: Michael Rösch (37).
Nahm eine Babypause, damit seine Freundin arbeiten gehen konnte: Michael Rösch (37).  © Screenshot MDR

"Ich habe ja im Mai vergangenen Jahres den allerschwersten Job übernommen und meinen Sohnemann Levi quasi übernommen und aufgezogen, damit meine Freundin arbeiten gehen kann", erzählte der Ex-Profisportler im MDR-Riverboat bei Kim Fisher (51) und Jörg Kachelmann (62).

"Im November war dann die Eingewöhnung bei der Tagesmutter. Ich habe immer gedacht, ich bin schlecht, ich kann das nicht, ich habe keine Brust, ich bin ein Mann. So war mein Gefühl. Er hat oft geschrien.

Und ich habe gemerkt, was Frauen leisten müssen. Hut ab Frau Mütze, das ist eine harte Arbeit. Ich habe das gewollt, es war eine schöne Zeit, gerade im Sommer auf dem Spielplatz mit dem eigenen Sohn.

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Aber es ist auch total anstrengend. Es schweißt uns auch zusammen als junge Familie."

Familie vor Karriere: Pläne als Biathlon-Trainer liegen für Michael Rösch erstmal auf Eis

Biathlon-Star Michael Rösch (37) stellt seine Karriere erstmal hinter seinem jungen Familienglück an.
Biathlon-Star Michael Rösch (37) stellt seine Karriere erstmal hinter seinem jungen Familienglück an.  © dpa/Matthias Balk

Seine Pläne als Biathlon-Trainer liegen erstmal auf Eis.

"Ich hatte wieder große Pläne, studieren in Köln, alle Trainerscheine machen etc. Aber ich habe festgestellt, dass gerade das Trainerbusiness im Jugendbereich kein 40-Stunden-Job ist.

Du musst immer da sein, vor allem im Kopf. Deine Schützlinge zerren an dir, die wollen vorwärts. Ich wollte mit breiter Brust vorangehen und mit der Jugend etwas schaffen. Habe aber schnell festgestellt, dass irgendwas mit mir nicht stimmt", beschreibt er die seine Sicht auf die vergangenen Monate.

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"Schweren Herzens habe ich dann die Notbremse reingehauen und musste in diesem Moment egoistisch sein und habe gesagt: Ich entscheide mich jetzt für meine Elternzeit." Nach seinem Projekt "Familie" will der einstige Olympia-Sieger auch seinen Herzenssport nach vorn bringen.

"Ich habe viele Sachen vor: Ich will den Biathlon dem Otto-Normalverbraucher näher bringen. Das haben wir auch schon angefangen mit einer Tour. Menschen können sich sportlich betätigen und mit einem Lasergewehr schießen. Ich bin dabei und motiviere die Menschen. Ich bin mir sicher, dass bald wieder bessere Zeiten kommen und wir wieder loslegen können.

Aber ich habe ja auch noch andere Standbeine. Ich mache für einen Wettanbieter Werbung und kommentiere bei Sky. Auf dem Wettanbieter war das Echo natürlich gemischt, aber ich mache meinen Stiefel wie immer weiter."

Wer weiß, was Rösch als Nächstes einfällt…

Titelfoto: Screenshot MDR

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