Bestseller-Autorin Susanne Fröhlich über "60 ist das neue 40": "Ich hasse nichts mehr"
Leipzig - "Älter werden ist wie jung sein, nur krasser" heißt der Titel des neuen Buches von Bestseller-Autorin Susanne Fröhlich (62) und der Name ist Programm. Zu Gast im "Riverboat" sprach sie mit Moderator Matze Knop (50) ebenfalls übers Altern - und eine Sache, die sie dabei ganz besonders nervt.

Die Rede ist von Aussagen wie "40 ist das neue 30" oder "60 ist das neue 40".
"Ich hasse nichts mehr", gab die Autorin und Journalistin unumwunden in der Talkrunde zu. "Ich war ja mal 30, ich war mal 40 und jetzt bin ich 62 und das ist doch nichts Schlechtes."
Ginge es nach ihr, sollte 60 schlichtweg 60 sein. "Ich finde, das macht auch gleich so einen Druck, wenn man irgendwie als 60-Jährige auch noch aussehen muss wie 40. Wie endet das denn? Bin ich irgendwann in der Seniorenwohnanlage und soll mit 93 noch so aussehen wie 72? Das finde ich anstrengend. Sagt man dann immer noch: 'Guck mal, die Hannelore, die ist fett geworden'? Kann man da nicht mal aufhören?!"
Fröhlich plädierte dafür, mit dem Alter viel mehr auf Entspannung zu setzen.
Bestseller-Autorin rät: Im Alter nicht in Lethargie verfallen

Auch in ihrem neuen Buch, das Susanne Fröhlich zusammen mit ihrer Kollegin Constanze Kleis (66) geschrieben hat, sprachen die beiden übers Altern. Das Ziel: den Lebensabend genießen.
"Als junger Mensch hat man so eine Vorlage: Ich kann heiraten, ich kann eine Frau werden, ich könnte studieren, ich kann Karriere machen, ich kann es aber auch lassen, ich kann Kinder kriegen - alles. Und dann bist du alt und hast wieder so einen Zettel, der aber relativ leer ist. Es ist aber krasser, denn da ist ja die Endlichkeit. Die sieht man ja nicht als junger Mensch", so die Autorin. "Du weißt, du hast da noch mal wie einen Bonustrack, den die Menschen früher nicht hätten."
Früher seien die Menschen mit dem Alter oftmals in eine Art Lethargie verfallen. "Das kann man machen. Man kann sich hinsetzen und aufs Ende warten. Aber man kann ja auch sagen, dass es mir noch ziemlich gut geht, und sich dann vielleicht fragen: Was könnte ich denn jetzt mit diesem leeren Zettel Schönes machen?"
Die aktuelle "Riverboat"-Folge mit Susanne Fröhlich, Andreas Kieling (65) und "Rückenpapst" Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer (72) gibt's als Video-on-Demand in der ARD-Mediathek.
Titelfoto: IMAGO / STAR-MEDIA