Leipzig - "Bares für Rares"-Star Horst Lichter (62) ist für seine schlagfertigen und lustigen Sprüche bekannt. In einem der schlimmsten Momente seines Lebens konnte er über einen Witz eines Kollegen allerdings gar nicht lachen.
Lichters erstes Kind starb in den 80er Jahren im Alter von nur sechs Monaten am plötzlichen Kindstod - eine Tragödie, die die gesamte Familie tief erschütterte.
Viele Menschen im Umfeld des TV-Stars konnten nicht wirklich mit dem tiefen Verlust umgehen. Ein Kollege wollte dem Schnurrbart-Träger damals wohl Mut machen, was gehörig schiefging. Davon berichtet der 62-Jährige im MDR-Riverboat.
"Er war hilflos und er hat es nicht böse gemeint, aber ich hätte ihn damals gerne geschlagen. Er sagte 'Ist kaputt, machste neu'! Es war einfach ein einfältiger Mensch, der mir mit den Mitteln, die er zur Verfügung hatte, etwas sagen wollte", reflektiert Lichter heute.
Seinen Kollegen kann er mittlerweile irgendwie verstehen.
"Das ist eine logische Reaktion, man redet über sowas oder sieht es im Fernsehen, wie sich die Leute trösten, aber wehe die betroffene Person steht vor dir. Was willst du dann sagen? Viele haben uns damals dann gemieden", erinnert sich der beliebte Koch und Autor.
Horst Lichter veröffentlicht Buch über die Freundschaft
Seit damals beschäftigt ihn das Thema "Freundschaft" - darüber hat er auch sein teils autobiografisches Buch "Zeit für Freundschaft?!" geschrieben, welches im Oktober dieses Jahres erschienen ist.
Eine der wichtigsten Fragen, die er darin stellt, ist, ob er gerne sich selbst als Freund hätte.
"Wie viele Menschen sind ernsthaft mit sich selbst befreundet? Würdest du einem Freund wissentlich etwas Böses wollen, ihm sagen er soll mehr rauchen oder mehr essen? Du musst dich ja auch selber mögen, bevor du andere mögen kannst", so das Fazit des 62-Jährigen.
Das gesamte Interview mit Horst Lichter im Riverboat könnt Ihr in der MDR-Mediathek angucken.