15 Meter hoch, 1300 Tonnen schwer: Silke ist "verliebt" in einen Braunkohlebagger
Leipzig - Eigentlich wollte Silke Butzlaff in ihren jungen Jahren Kindergärtnerin werden. Entschlossen hat sich die Lausitzerin dann aber doch für ein etwas größeres Baby: Einen 15 Meter hohen Eimerkettenbagger, mit dem sie seit 40 Jahren in der Braunkohleindustrie tätig ist.
"Das erste Mal, dass ich in einem aktiven Tagebau stand, war das der Schock meines Lebens, alles war so riesig. Wenn ich aber heute in meinem Bagger sitze, sehe ich nur noch die atemberaubende Landschaft um mich herum", schwärmte die 55-Jährige im Riverboat von ihrem Beruf als Bergarbeiterin im Brandenburger Tagebau Welzow-Süd in der Lausitz.
Ihr Eimerkettenbagger ist knapp 15 Meter hoch, aus ihrem Führerhäuschen in sechs Metern Höhe kann Silke Butzlaff alles überblicken. "Ich liebe meinen Mann, aber aus beruflicher Leidenschaft hab ich mich auch in diesen Bagger verliebt", musste die 55-Jährige schon selbst schmunzeln.
Stolz konnte sie berichte, dass das knapp 1300 Tonnen schwere Gerät sogar bis zu 3500 Tonne Material innerhalb von einer Stunde befördern kann. Wow!
Silke Butzlaff muss sich bald von Eimerkettenbagger trennen
Wie Moderatorin Kim Fisher (53) aber zu berichten wusste, wird die Beziehung zwischen Silke Butzlaff und ihrem Baby bald ein jähes Ende finden. "Der Bagger ist 66 Jahre alt, im Zuge der Modernisierung muss er nun in den Ruhestand gehen. Im November machen meine Kollegen und ich den letzten Zug mit ihm zusammen", so die Bergarbeiterin traurig.
"Geht der dann auf Ebay?", wollte Moderator Sebastian Fitzek (50) sogleich wissen - etwa aus eigenem Interesse? "Eigentlich hätte ich ihn gerne für mich gehabt, aber für den Garten ist er zu groß. Er wird verschrottet und dann wird nochmal etwas Neues aus ihm gemacht", wusste Silke Butzlaff zu antworten.
Ihren "Neuen" hat die 55-Jährige auch schon kennengelernt. Ab November wird die Bergarbeiterin dann einen Schaufelradbagger bedienen. Wie lange, das steht wohl aufgrund des Strukturwandels in der Lausitz noch in den Sternen.
Titelfoto: rbb/Thomas Ernst