Polizeiruf-Star Jaecki Schwarz über den Tod: "Mir wird niemand die Hand halten!"
Leipzig - Die sonst so lustige und fröhlich Talkrunde im MDR-Riverboat war in der letzten Ausgabe stellenweise ernst und nachdenklich. Das lag an Schauspieler Jaecki Schwarz (74). Thema war der Tod seines Polizeiruf-Kollegen Wolfgang Winkler (†76).
17 Jahre lang ermittelten die beiden Seite an Seite - die Serie machte sie zu Freunden und engen Vertrauten. Bis zum Tod blieben die zwei miteinander verbunden, auch nachdem sie in TV-Ermittlerrente geschickt wurden.
Riverboat-Moderatorin Kim Fisher (50) sprach Jaecki auf den Verlust seines guten Freundes an. "Jaecki, am vergangenen Montag wäre Wolfgang Winkler 77 Jahre alt geworden. Es ist jetzt der erste Gedenktag nach seinem Tod. Wie war der Tag für Dich, wie hast Du ihn verbracht?"
Und der Schauspieler erinnert sich zurück an den Tag, als er erfuhr, dass Winkler verstorben war. "Als er starb, rief mich eine halbe Stunde später sein Sohn an und sagte: 'Wolfgang ist jetzt verstorben'. Es kam für mich trotzdem überraschend, dass es so schnell ging. Er hatte einen Gehirntumor, den hat er sich vorher schon operieren lassen. Das Ding wuchs dann wohl und dass es so schlimm stand, wusste ich nicht. Seine Frau sagte dann, es gehe ihm nicht besser und da wusste ich, jetzt ist es bald soweit."
Verabschieden wollte er sich aber nicht von Winkler. "Ich wollte das nicht. Ich wollte ihn so in Erinnerung behalten, wie er war. Seine Frau und seine Kinder haben ihn wohl begleitet. Also, das ist schon ein bisschen makaber: Er hatte, so denke ich, einen schönen Tod."
Und dann wird Schwarz ein wehmütig. "Ich habe keine Angehörigen, ich denke, bei mir wird keiner da sein und die Hand halten", so der Schauspielstar.
Schauspieler Jaecki Schwarz über verstorbenen Kollegen: "Er wollte keine lebensverlängernden Maßnahmen"
"Die Ärzte riefen an und sagten, wir denken, es ist soweit. Er wollte auch nicht mehr. Er hat gemerkt, was mit ihm los ist, das Gedächtnis ließ immer mehr nach und das hat ihn aufgefressen. Das war extrem bei ihm und er merkte das und war darüber sehr verbittert."
Und weiter: "Er wollte auch keine lebensverlängernden Maßnahmen. Die Sonden, die man ihm gelegt hat, hat er alle rausgerissen. Er wollte also sterben. Die Ärzte sagten dann zwei Tage vorher: Es ist soweit. Die Familie reiste dann an und er schlief den ganzen Tag. Dann bekam er sein Morphium, alle setzten sich zu ihm und haben so richtig gemerkt, wie er langsam überging. Er hörte auf zu atmen, röchelte etwas und auf einmal war er ganz still. Sie haben ihm alle die Hand gehalten und er ist gegangen, das Fenster wurde aufgemacht von seinem Sohn, dass seine Seele auch gehen konnte."
Winkler und Schwarz haben über alles gesprochen, sind durch ihre Ermittler-Rollen enge Freunde geworden. Auch das Sterben thematisierten die beiden.
"Durch ihn ist der Tod für mich näher gerückt. Man soll nicht jeden Tag an das Sterben denken, aber man soll sich etwas vorbereiten darauf. Ich habe keine Familie, ich bin ganz allein. Ehe mir das Amt irgendeinen Vormund vorsetzt: das möchte ich nicht. Also habe ich eine Patientenverfügung gemacht. Keine lebenserhaltenden Maßnahmen vereinbart, ein Testament gemacht und wir haben darüber auch gesprochen."
Winkler wollte das laut Schwarz so nicht, "man musste ihn immer schubsen. Aber er hat es dann auch formuliert."