Riskantes Hobby Motorradfahren: "Bin dreimal im Jahr auf Beerdigungen!"

Wernigerode - Kein Airbag, keine Knautschzone, trotzdem mit hoher Geschwindigkeit: Motorradfahrer sind für eine Vielzahl von Unfällen jedes Jahr verantwortlich. Die MDR-Sendung "exactly" geht dem riskanten Hobby auf den Grund.

Die MDR-Sendung "exactly" geht dem riskanten Hobby Motorradfahren auf den Grund. (Symbolbild)
Die MDR-Sendung "exactly" geht dem riskanten Hobby Motorradfahren auf den Grund. (Symbolbild)  © 123rf/maxpayne222

Der Zeitvertreib ist umstritten: Sind Motorradfahrer eine Gefährdung für die Allgemeinheit? Wer ist an den Unfällen wirklich schuld? Und warum setzen sich noch immer so viele Menschen auf die Maschinen?

"Das Freiheitsgefühl steht an erster Stelle", schwärmte Bikerin Sarah aus Magdeburg von ihrem Hobby, "wenn ich mich aufs Motorrad setze, dann hört das Gedankenkarussell auf und man konzentriert sich nur auf die Straße".

Sie sieht aber auch die Risiken und Schattenseiten - besonders Autofahrer nehmen Biker im Straßenverkehr nicht ernst und rauben oft die Vorfahrt. "Man muss nicht nur für sich selber denken, sondern für alle Verkehrsteilnehmer mitdenken", beklagte die Grundschullehrerin.

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Oberkommissar Sebastian Fabich vom Polizeirevier Harz erklärte in der MDR-Sendung, dass tatsächlich meist Biker diejenigen seien, die im Straßenverkehr gefährdet sind. 57 Prozent aller Motorradunfälle passieren innerhalb von Ortschaften. Der Rest auf Autobahnen und Landstraßen, oft sogar alleinbeteiligt.

Influencer "Blackout" zum gefährlichen Motorrad-Hype: "Social Media ist der Auslöser!"

Der Hamburger Influencer Sören Aulbach alias "Blackout" teilt Bilder und Videos seines Motorsport-Hobbys.
Der Hamburger Influencer Sören Aulbach alias "Blackout" teilt Bilder und Videos seines Motorsport-Hobbys.  © Screenshot/Instagram/blackout

Bernd Stellmacher von der Motorradgemeinschaft "Rededge" in Wernigerode sieht das große Zusammengehörigkeitsgefühl als Pluspunkt. Leider musste auch er bekunden, dass ein Mitglied ihrer Gruppe erst vor Kurzem verstorben war.

"Es war das typische Klischee, er ist zu schnell gefahren, hat überholt, ist in einen Honda Civic frontal rein und war sofort tot, Genick gebrochen", so Stellmacher, "dreimal waren wir letztes Jahr auf Beerdigungen".

Auch Social Media würde um den Hype des Motorradfahrens und gefährlichen Stunts mehr und mehr ein Problem darstellen. Der Hamburger Influencer Sören Aulbach alias "Blackout" findet: "Es ist der Auslöser des Ganzen, weil es abgefeiert wird, je extremer es wird."

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Unzählige Videos von gefährlichen Manövern und Fahrten mit über 200 km/h kursieren im Internet, werden geteilt, gelikt und kommentiert. Der Biker wurde sich inzwischen seiner Vorbildfunktion bewusst - nicht nur, weil die Polizei plötzlich vor seiner Tür stand. "Man überlegt sich, was möchte ich für ein Mensch sein und welchen Content möchte ich machen?"

Weiteres zu Sörens Hobby, wieso ein Pfarrer auf einer Harley in die Kirche gefahren kommt, und die tragische Geschichte einer Mutter, die das Leben ihres Sohns an das Motorradfahren verloren hat, erfahrt Ihr in der aktuellen Folge "Exakt - Die Story" in der MDR-Mediathek.

Titelfoto: 123rf/maxpayne222

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