Er tötete und vergewaltigte vier Frauen und Hunderte Tiere: "Rhein-Ruhr-Ripper" bald auf freiem Fuß?
Duisburg - Frank Gust (51) ist einer der schlimmsten deutschen Straftäter aller Zeiten. Der "Rhein-Ruhr-Ripper" ermordete zwischen 1994 und 1998 vier Frauen auf teils bestialische Art und Weise, übte seine sexuell motivierten Taten vorher an Tieren. Eine neue Doku beleuchtet sein Leben, beschreibt die grausamen Taten und auch Mutter, Ex-Freundin und Kriminologen kommen zu Wort.
ACHTUNG, ARTIKEL ENTHÄLT BESCHREIBUNGEN GRAUSAMER SEXUELLER GEWALT!
Am 24. Mai 1969 wurde Gust in Oberhausen geboren. Seine Mutter Dagmar Eichhorn ließ sich drei Monate später von seinem Vater scheiden. Da die Alleinerziehende dennoch arbeiten wollte, wuchs Frank teilweise in einem Säuglingsheim auf, wo ihm Liebe, Zuwendung und Wertschätzung fehlten.
In seiner Schulzeit war Gust Einzelgänger und Außenseiter, wurde von seinen Klassenkameraden gemobbt. Unter anderem wurde ihm die Hose heruntergezogen und Speiseeis in den Genitalbereich geschmiert, das dann von einem Hund abgeleckt wurde. Eine Demütigung.
Schon in der frühen Kindheit machte der spätere Serienmörder Erfahrungen mit dem Tod, die ihn nachhaltig begeisterten. Frank sollte das Meerschweinchen der Familie weggeben. Doch er fixierte die vier Beinchen und ließ eine Gehwegplatte auf das arme Tier fallen, sodass es aufplatzte und die Gedärme neben ihm lagen. Später wiederholte er dies auch mit Kaninchen.
Durch die feuchten Gedärme sei bei Gust etwas "in Gang gekommen, was er vorher nicht kannte", weiß Ralf Büscher, der spätere Strafverteidiger im Prozess gegen Gust.
Der Junge steigerte seine Phantasien immer mehr. So weit, dass er Tiere tötete und mit seinem Glied in die offene Bauchhöhle penetrierte. Er habe sogar daheim im Blut und den Innereien der Lebewesen gebadet, was seine Mutter aber leugnet.
Rhein-Ruhr-Ripper Frank Gust: Pädosexueller Nachbar gab ihm die gewünschte Zuwendung
Seine ersten sexuellen Berührungspunkte mit einem Menschen hatte Frank Gust mit dem pädosexuellen Nachbarn seiner Oma. Weil auch sie wenig Zeit für den damals Achtjährigen hatte, war er öfter bei dem Mann, der ihn missbrauchte und sogar mehrfach an andere Pädophile vermietete.
Weil sein kindlicher Körper nachvollziehbarer Weise anatomisch nicht für den Analverkehr entwickelt war, sei er nach eigenen Aussagen mehrfach mit blutiger Unterwäsche nach Hause gekommen. Doch seine Mutter behauptet: "Die gab es nicht!"
Aus eigenem Antrieb ging Frank Gust im Februar 1985 ins Jugendheim Oberhausen, weil ihn die heimischen Zustände belasteten.
Im Alter von 14 Jahren brach er erstmals in Leichenhallen eines Friedhofs ein. Er schändete die leblosen Körper, schnitt sie auf, trennte in einem Fall den Kopf ab, um ihn direkt hinter die Eingangstür zu legen, sodass dieser bei Öffnung durch die Halle rollte.
1992 machte er seinen Jagdschein - aus Mittel zum Zweck. Nach dem Töten von Wildkaninchen folgten auch Lamm, Rind und Pferd. Gust entnahm teilweise die Gedärme, um sich hineinzulegen und sich geborgen zu fühlen. Er pulte auch das Auge eines Schafes heraus und penetrierte in die blutende Augenhöhle. Später sprengte er das Tier in die Luft.
Er habe zur eigenen Befriedigung insgesamt "etliche Hundert" Tiere umgebracht und postmortal vergewaltigt.
Mama Dagmar muss sich aber Vorwürfe gefallen lassen. Sie hatte mit ihrem Partner sowie dem eigenen Sohn und dessen späterer Frau Ruth eine Sadomaso-Party besucht. So habe Frank Gust eine "verschobene Wahrnehmung von Sexualität" erhalten, sagt Kriminologin Petra Klages.
Rhein-Ruhr-Ripper Frank Gust: Die 4 Morde
Irgendwann reichte das Töten von Tieren nicht mehr aus. Er musste sich steigern. Und begann zu morden.
1. Opfer: Die Tramperin Katherine T. (†28) nahm er mit in die Niederlande, tötete sie mit einem Schuss in den Hinterkopf.
Doch damit nicht genug! Er trennte Hände und Kopf ab, schnitt ihr mehrfach in die Brust, penetrierte die Leiche anal und vaginal. An dem von ihm mitgenommenen Kopf nahm er während der Rückfahrt sexuelle Handlungen vor.
Bereits nach dieser ersten Tat vertraute er sich seiner Mutter an, erzählte ihr eine geschönte Geschichte. Laut Kriminologin Klages ein Hilfeschrei: "Er wollte gestoppt werden!" Sie ging zwar zur Polizei, zwei Beamte hätten sie aber nicht ernstgenommen. Und die Schilderungen ihres Sohnes gerieten auch bei ihr in die Vergessenheit.
Mit seiner damaligen Partnerin Aysel G. fuhr er sogar in den Wald und zeigte ihr die abgetrennten Hände, bat sie offen um Hilfe. G. ließ die Geschehnisse ebenfalls ruhen, als ihre Freunde sagten, Gust wolle sich nur wichtig machen und die Hände seien die einer Puppe gewesen.
2. Opfer: Der Prostituierten Svenja D. (†30) entnahm Gust nach dem Mord die Innereien. Er schnitt ihren Kopf ab und drapierte das herausgerissene Herz zwischen ihren Beinen. Sie hatte ihr Herz "eh in der F*tze", sagte Gust bei der späteren Gerichtsverhandlung.
3. Opfer: Gerlinde N. (†47), die Tante seiner Frau Ruth. Sie habe ihn gebeten, sie beim Selbstmord zu unterstützen. Experten glaubten die Geschichte nicht. Vielmehr habe er sie getötet, weil sie ihn offenbar verraten wollte.
Ihre sterblichen Überreste habe er in eine Wildtier-Fütterstation geworfen.
4. und letztes bekanntes Opfer: Die Prostituierte Sandra a. d. W. (†26) musste am 21. Juni 1998 sterben. Es war die erste Tat, die er über Monate geplant hatte. Er wollte sein Opfer erstmals lebend quälen und foltern.
Schwerverletzt soll sie von Gust die geladene Waffe und die Aufforderung erhalten haben, "dem Ganzen ein Ende zu setzen" und ihn zu erschießen, sagte er. Sie lehnte ab, wollte laufen gelassen werden - und wurde hinterrücks erschossen. Wieder wurden die Hände abgetrennt, diesmal weil er die Handschellen nicht lösen konnte.
Frank Gust wurde im November 1999 festgenommen, nachdem sein innerhalb der Familie getätigtes Geständnis des Mordes an Katherine T. auf einer Kieler Polizeiwache durch seine Stiefschwester zu Protokoll gegeben wurde.
Ein Glücksfall! Denn auf seinem PC fand sich später die detaillierte Planung der nächsten Tat mit einer Auflistung von Gegenständen, die er dafür benötigte. Darunter ein einseitig angeschärfter Löffel, mit dem er seinem Opfer bei lebendigem Leib das Auge entnehmen wollte.
Rhein-Ruhr-Ripper Frank Gust: Der Prozess
Im August 2000 startete der Prozess vor dem Duisburger Landgericht. Der Beschuldigte wollte für sich selbst die Todesstrafe, was rechtlich aber nicht möglich war und ist.
Bereitwillig und ohne sein Gesicht zu verdecken, gab er auf der Anklagebank den Kamerateams Interviews.
Er wurde zu einer lebenslangen Haft mit dauerhafter Unterbringung in der Psychiatrie verurteilt. Er nahm das Urteil sofort an.
Seit 2020 hatte er mehrfach begleiteten Freigang aus der JVA Werl. Mutter Dagmar: "Äußerst verantwortungslos!"
2013 heiratete er im Gefängnis. Mittlerweile hat er den Wunsch, eines Tages entlassen zu werden und mit seiner Frau ein Leben außerhalb des Knastes zu führen.
Unglaublich: Da bei ihm trotz der abscheulichen Taten und des Rückfallrisikos keine Sicherungsverwahrung angeordnet wurde, läuft seine Haftstrafe 2026 aus. Frank Gust wäre dann ein freier Mann. Es bestehe laut Staatsanwaltschaft Duisburg sogar die Möglichkeit, den Rest seiner Strafe unter bestimmten Voraussetzungen zur Bewährung auszusetzen.
Seine Mama wünscht sich: "Bleib du mal schön im Knast eingesperrt. Lasst den drinnen, sonst ist die nächste Frau tot."
Und er hofft, "dass ich irgendwann mal einer Frau gegenübertreten kann, ohne dass meine Gedanken abschweifen."
Die gesamte vierteilige Doku mit noch mehr spannenden und schockierenden Details seht Ihr ab sofort exklusiv auf TVNOW.
Titelfoto: Bildmontage: TVNOW