"Rehragout-Rendezvous": Neuer Eberhofer-Film erstmals im Free-TV

München - Eine Revolution ist in Niederkaltenkirchen ausgebrochen. Die Oma möchte nicht mehr kochen, und Susi will Karriere machen. Schwierige Zeiten also für den Dorfpolizisten Franz Eberhofer saß er doch in den bisherigen acht Filmen der "Eberhofer"-Reihe im gemachten Nest und konnten ausgiebig Nabelschau betreiben.

Ein abgetrenntes Ohr und viel privaten Ärger: Dorfpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, 53, M.) hat es nicht leicht.
Ein abgetrenntes Ohr und viel privaten Ärger: Dorfpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, 53, M.) hat es nicht leicht.  © Bernd Schuller/BR/Constantin Film Verleih GmbH/ARD Degeto/dpa

Damit ist in der Krimikomödie "Rehragout-Rendezvous" Schluss. Die Männer müssen selbst anpacken, weil sich Susi und Oma nicht länger ausbeuten lassen wollen.

"Es war vielleicht überfällig, dass die wichtigsten Frauenfiguren mehr Raum einnehmen", sagte die Produzentin Kerstin Schmidbauer anlässlich des Kinostarts vor einem Jahr.

Die Komödie beruht auf dem 11. Band der Krimireihe von Rita Falk (60). Sebastian Bezzel (53) und Simon Schwarz (53) alias Privatdetektiv Rudi Birkenberger ermitteln dieses Mal gemeinsam in einem Vermisstenfall, der sich als Mord entpuppt.

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Neue Zeiten also im "Eberhofer"-Universum? Jein. Die Diskussionen im Film sind alt. Dass Mütter arbeiten und Männer den Müll rausbringen und die Kinder wickeln - in sehr vielen Beziehungen längst Alltag.

So entlarvt sich Eberhofer als reichlich altmodisch angesichts seines Entsetzens, dass er im Job kürzertreten soll, um sich mehr um Sohn Pauli kümmern zu können. Auch an seinem Vater (Eisi Gulp, 68) und Bruder Leonard (Gerhard Wittmann, 60) scheinen die Debatten um gerechte Aufteilung von Arbeit und Haushalt spurlos vorübergegangen zu sein.

Das wollen die Frauen nicht länger hinnehmen. Enzi Fuchs (87) als Oma wagt den Protest - wieder einmal wunderbar verschmitzt und zäh. Lisa Maria Potthoff (45) spielt als Susi gewohnt schlagfertig und bietet den Männern ringsum unbeeindruckt Paroli.

"ARD-Sommerkino" zeigt neuen Eberhofer-Film mit Sebastian Bezzel und Simon Schwarz

Flötzinger (Daniel Christensen, 45, l.) will Eberhofer (Sebastian Bezzel, 53) wieder auf den Pfad der Männlichkeit führen.
Flötzinger (Daniel Christensen, 45, l.) will Eberhofer (Sebastian Bezzel, 53) wieder auf den Pfad der Männlichkeit führen.  © Bernd Schuller/Constantin Film Verleih/dpa

"Rehragout-Rendezvous" lenkt die Filmreihe in eine andere Richtung. Mehr Frauen-Power, weniger Toleranz für Männer-Allüren.

Fans des Klamauks kommen dennoch auf ihre Kosten. Parodistisch überhöhtes Macho-Gehabe und flache Späße gibt es zuhauf, nicht zuletzt auf Kosten von Franz, der sich von Susis Ambitionen stark unter Druck gesetzt fühlt.

Ein Umstand, der Metzger Simmerl (Stephan Zinner, 50), Wirt Wolfi (Max Schmidt, 56) und Flötzinger (Daniel Christensen, 45) so umtreibt, dass sie ihm helfen wollen, seine Männlichkeit neu zu entdecken.

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Der Perspektivenwechsel tut der Geschichte tut, auch wenn manche Witze nicht mehr ganz taufrisch sind. Trotzdem taugt der Film auch als Signal an die Männerwelt: Selbst im hintersten Winkel lässt es sich nicht mehr bequem in der Macho-Nische einnisten.

Zu sehen ist "Rehragout-Rendezvous" erstmals im Free-TV im "ARD-Sommerkino" am Montag, um 20.15 Uhr, auf dem Ersten oder online in der ARD-Mediathek.

Titelfoto: Bernd Schuller/BR/Constantin Film Verleih GmbH/ARD Degeto/dpa

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