So war "Queen of Drags": Heftiger Glitzer-Streit und ein "schwuler Leuchtkäfer"!
München - Heidi Klum (46), Bill Kaulitz (30) und Conchita Wurst (31) suchen seit gestern Abend die "Queen of Drags". Zum Auftakt der neuen Castingshow auf ProSieben gab es Glamour, Entertainment und natürlich ganz viele Emotionen.
Wie sollte es auch anders sein, denn schließlich sind zehn der bekanntesten Drag Queens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in eine Luxus-Villa in Los Angeles (USA) eingezogen, um sich miteinander zu messen. Friedlich, versteht sich.
Alles findet, wie bei einer guten Castingshow üblich, natürlich unter den wachsamen Augen der Jury statt - und Millionen Zuschauern vor den Bildschirmen.
Dass es farbenfroh zugeht, wenn die Drag Queens Woche für Woche von Klum und Co. ein neues Motto erhalten, dass es in der Folge in entsprechenden Varieté-Shows, die selbst knallig inszeniert werden müssen, bestmöglich umzusetzen gilt, war bereits in der ersten Folge mehr als deutlich zu sehen.
Stargast Olivia Jones (49) durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen, das Motto der ersten Woche lautete vielsagend "The Art of Drag".
Aber zunächst musste natürlich erst einmal das eigene Revier abgesteckt werden. Wie bereits aus Formaten wie "Germany's Next Topmodel" bekannt, ist die Zimmerverteilung nicht immer ein leichtes Unterfangen. Es wurden ruckzuck die Krallen ausgefahren und um jeden Meter erbittert gekämpft.
Bereits nach kurzer Zeit herrschten zudem in den neuen vier Wänden chaotische Zustände, die Klum sogar zu einem Vergleich mit den eigenen Kindern veranlassten. Immerhin sei es selbst in deren Zimmern "ordentlicher", erklärte die 46-Jährige, die sich angesichts von vier Kindern wohl durchaus ein wirklich fundiertes Urteil erlauben konnte.
Viel interessanter als das Chaos in der Villa waren jedoch die Momente, in denen die Queens einen Einblick in ihr Leben gewährten. Wieso präsentieren sich Männer eigentlich als weibliche Kunstfiguren? Wie sind die Teilnehmer überhaupt zur Leidenschaft gekommen? Fragen über Fragen, die viele Antworten möglich machen.
Es wurde recht schnell deutlich, dass nicht immer alles bunt und farbenfroh sein kann, nicht jede Familie gleich reagiert und auch Freunde mitunter sich erst einmal an die Vorstellung gewöhnen müssen. Selbst Klum hat es nicht immer leicht.
Während das Fleisch auf dem Grill beim gemeinsamen Essen schon bessere Zeiten gesehen hatte und auf den Tellern so nur Salat und Gemüse landeten, ging es am nächsten Tag endlich zur Sache.
DDR-Fernsehballett, Glitzer-Eskalation und ein Tränen-Aus
Drei Stunden, um sich vorzubereiten, hatten die Kandidaten. Klingt viel. War es allerdings irgendwie dann doch nicht. Selbst das Leitmotto "Augenbrauen sind die Nippel des Gesichts" und viele zielgenaue, schnelle Finger sowie eine Vorstellung des Resultats halfen stellenweise nur bedingt weiter.
Vor allem dann, wenn es zusätzlich noch zum waschechten Glitzer-Eklat kommt!
Was war passiert? Aria bekam eine Glitzer-Dusche über ihr Outfit, verantwortlich dafür war Katy. Eine Entschuldigung blieb aus, auch Hilfe wurde nicht angeboten. Es krachte - und zwar richtig. Wenn Aria "ein Spiel will, kriegt sie ein Spiel", erklärte Katy, während Candy sich das Schauspiel ansah und den heftigen Glitzer-Streit dann doch eher lustig fand.
Letztlich schafften es natürlich alle Queens.
Mit Jones an Bord und einigen kleinen, aber feinen Spitzen begann die aus GNTM bekannte "heiße Phase". "And now it's time to shine", sprach Klum - und es ging rund.
Das, was in den drei Stunden zuvor auf die Beine gestellt worden war, konnte sich in der Tat sehen lassen und war erwartungsgemäß das Highlight der ersten Sendung.
Während die Kritiken zwischen überragend und überragend schlecht hin und her schwankten, konnten sich die Juroren die eine oder andere Lästerattacke nicht verkneifen. So brachte es etwa das "DDR-Fernsehballett" bei Aria zu einer Erwähnung. Bitter. Nicht minder bitter: Sämtliche Aussagen, die in Richtung Alter gingen.
Hayden, die beim Playback patzte, aber immerhin für ihr Outfit Lob erhielt, war nur bedingt glücklich, Catherrine sackte tonnenweise Zuspruch ein und auch Vava überzeugte Jones: "Muppet Show trifft Geisterbahn." Bei Janisha sah das anders aus, besonders die improvisierte Choreographie stieß auf wenig Gegenliebe, was zu Tränen und Tröstungsversuchen führte.
Katy als äußerst schöner, "schwuler Leuchtkäfer", konnte sich nach ihrer Darbietung kaum halten, Bamby und Yonce überzeugten die geradezu ergriffene Jury, die am Ende zur Entscheidung kam, dass es für Janisha nicht weitergehen wird.
Es folgten wieder Tränen und ein hartes "So ist das halt" von Candy. Überraschend kurz, überraschend schmerzlos.
1,5 Millionen Menschen schalteten ein, was ProSieben einen Marktanteil von 11,4 Prozent bescherte. Ganz gute Zahlen, dafür, dass das Thema eher als Sparte einzustufen ist.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa