Nach Mobbing-Eklat: Carsten Stahl zeigt Promis unter Palmen an

Berlin - Hat diese Folge noch ein Nachspiel? Für das Halbfinale von Promis unter Palmen handelte sich Sat.1 jede Menge Kritik ein. Der Grund: Claudia Obert wurde von ihren Mitstreitern fies aus dem Haus gemobbt.

Tobias Wegener kümmert sich als einziger Claudia Obert.
Tobias Wegener kümmert sich als einziger Claudia Obert.  © Sat.1

Das ist auch Carsten Stahl nicht verborgen geblieben. Der Präventionscoach zog die Reißleine - und erstattete Anzeige.

"Wie kann ein TV-Sender zulassen, dass solche Inhalte ausgestrahlt werden. 'Die Würde des Menschen ist unantastbar.' Davon haben wir jedoch nichts gemerkt und stellen uns klar gegen die Ausstrahlung dieser Sendung von SAT.1 und die Produktionsfirma der 'Unterhaltungssendung'. Gehen hier Einschaltquoten über die Würde des Menschen?", schreibt der Anti-Mobbing-Coach auf Instagram.

Zur Erinnerung: Claudia Obert wurde von ihren Mitbewohnern aufs Übelste beleidigt. Während Bachelor-Babe Carina Spack zum Teenager mutierte und die 58-Jährige am Einschlafen hinderte, verglich Bastian Yotta sie mit Pickel-Eiter.

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Die Selfmade-Millionärin flüchtete daraufhin unter Tränen erst auf die Couch und anschließend aus dem Haus. 

"Wenn ich sehen muss, dass in einem Fernsehformat in der Primetime eine Sendung läuft, die zutiefst menschenverachtend ist, die Dinge zulässt, dass Menschen andere erniedrigen, demütigen, ausgrenzen und auf die schlimmste Art und Weise beleidigen, dann macht mir das nicht nur Angst um unsere Gesellschaft, sondern es ist ein Zeichen, was ich nicht akzeptieren kann", begründet Kampfsportler Stahl in einem fast acht minütigen Video auf Instagram seine Entscheidung. 

Anti-Mobbing-Trainer Carsten Stahl (r) spricht bei der Premiere des ProSieben-Blockbusters "9 Tage wach" zu Journalisten.
Anti-Mobbing-Trainer Carsten Stahl (r) spricht bei der Premiere des ProSieben-Blockbusters "9 Tage wach" zu Journalisten.  © Annette Riedl/dpa

Die Ausrede, dass die Teilnehmer wussten, worauf sie sich eingelassen haben und die Sendung erst Abends ausgestrahlt wird, lässt der Präventionstrainer nicht gelten. "Früher waren es mal Zeiten, wo es nur Fernsehen gab, heutzutage kann man das alles digital sehen. Das heißt: Es gucken auch Kinder!"

Dabei meint er nicht die Spiele, sondern "wenn sie sich beleidigen, erniedrigen und vor allem auf wehrlose Menschen, wenn sie schon auf dem Boden sind, einschlagen." Sein Tenor: Auch Medienanstalten haben eine Verantwortung!

Titelfoto: Sat.1/ Annette Riedl/dpa

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