"Promis unter Palmen" schockt auch Brisant-Frau: "Sprachlos, was ich da gesehen hab!"
Leipzig - Sie ist aus dem Nachmittagsprogramm der ARD nicht mehr wegzudenken: Kamilla Senjo (46) ist seit mehr als zehn Jahren Moderation des Boulevard-Magazins "Brisant" - und hat jetzt sehr deutlich ihre Meinung über die SAT.1-Show "Promis unter Palmen" kundgetan.
"Natürlich habe ich das verfolgt. Und ich bin sprachlos, was ich da gesehen habe", sagte Senjo am Donnerstagabend in einem Instagram-Livechat mit Ex-Dschungelcamper Julian F.M. Stoeckel (34). "Für mich ist das keine Unterhaltung. Die Ausschnitte, die ich gesehen habe, sind so menschenverachtend."
Vor allem die schwulenfeindliche Attacke von Promille-Prinz Marcus von Anhalt (54) gegenüber Katy Bähm (28) war für die Leipzigerin entsetzlich anzusehen.
"Ich frage mich, warum man nicht proaktiv eingreift in die laufende Show. Wenn man Kommentare hört und sich denkt, das ist schwierig und man will das trotzdem ausstrahlen, wieso geht man da nicht rein und sagt, dass wir darüber reden müssen? DAS wundert mich, warum man das nicht in DEM Moment getan hat, sondern es einfach fließen lässt."
Selbst Stoeckel war der Trash- und Schock-Faktor etwas zu hoch. Beim Spiel "Ägyptisches Bootsrennen" verließen dem Adoptiv-Prinzen in Folge 1 die Kräfte so sehr, dass er körperlich am Ende am Strand behandelt werden musste.
Ein Kamerateam rannte sofort zu ihm und hielt drauf. "Da fragt man sich doch: Erfüllt das noch den Zweck von Unterhaltung?", so Stoeckel. Und selbst Marcus' Mitspielerin Kate Merlan (34) sagte in der Show zu ihren Teamkollegen: "Guck mal, die filmen unser Spiel gar nicht mehr."
Promis unter Palmen: Auch Julian F.M. Stoeckel wurde angefragt
Die ARD-Frontfrau "weiß nicht, wie dieses Menschenverachtende mit der Unterhaltung einhergeht". Für Senjo stellt sich deshalb zudem die Frage: "Ist das gescripted, sind die wirklich so, wieso kriegen die Promis so viel Alkohol?"
Der TV-erfahrene Berliner Julian beschrieb, dass man in den Einzelinterviews zwar gesagt bekäme, was andere über einen selbst sagen, wodurch sich die Stimmung hochschaukeln könne. Das Wort "gescripted" nahm er aber nicht in den Mund.
Und der 34-Jährige räumte auch mit der Saga auf, Promis würden in Reality-Formaten viel schlechter dargestellt werden, als sie in Wirklichkeit sind.
"Was du nicht sagst, kann nicht gesendet werden", stellte Stoeckel klar. "Du kannst nicht zum Idioten des Senders dargestellt werden, wenn du nichts Idiotisches sagst. Die Produktion kann ja nur das zusammenschneiden, was der Protagonist sagt. Wenn du keine Grütze sagst, kann keine Grütze über dich geschüttet werden. Die Protagonisten sind selbst schuld."
Auch Julian F.M. Stoeckel sei nach eigenen Aussagen für "Promis unter Palmen" angefragt worden. "Ich hätte es unter bestimmten Umständen auch gemacht. Aber ich wäre da wahrscheinlich untergegangen, weil ich das gar nicht aushalten würde. Ich würde dasitzen wie ein Reh auf der Landstraße, das angeleuchtet wird und stehen bleibt."
"Promis unter Palmen" wurde nach dem Tod von Willi Herren (†45) abgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: SAT.1, Instagram/kamillasenjo_official