"Prince Charming"-Lauritz nach Attacke: Seine Tränen kamen, ohne aufzuhören
Frankfurt am Main - Der Frankfurter Flugbegleiter Lauritz Hofmann (28) war der Finalist der letzten Staffel der homosexuellen Dating-Show "Prince Charming". Am zurückliegenden Sonntag schockte er seine Fans mit einem Bericht über eine homophobe Attacke, deren Opfer er in der City der Mainmetropole geworden war.
In einem Instagram-Post veröffentlichte der 28-Jährige am Dienstagabend einen längeren und sehr persönlichen Text, in dem er detailliert über die Gewalt-Erfahrung berichtet, die er machen musste.
Am Beginn des Berichts steht jedoch ein Bekenntnis des jungen Frankfurters: "Ich lasse mir mein Lachen nicht nehmen!"
Lauritz Hofmann will sich durch die homosexuellen-feindliche Gewalt, deren Opfer er wurde, nicht unterkriegen lassen. Schon in einigen Instagram-Storys vom Sonntagnachmittag hatte er diese Haltung zum Ausdruck gebracht.
In dem Text des Posts vom Dienstagabend berichtet der 28-Jährige, dass er auf einem Bürgersteig von sechs oder sieben Personen bedrängt worden sei.
"Die sich aufbauschen, dich bedrohen und nötigen. Die dich aufs übelste beleidigen und deine Würde mit Füßen treten. Die erst noch mit dir kommunizieren und auf einmal eine schreckliche Seite dir entgegenbringen. Auf die eigene Sexualität reduziert werden und dies zum Anlass nehmen, Aggressiv, brutal und Beleidigend zu werden ohne Rücksicht auf Verluste" (Schreibweise entspricht dem Original), beschreibt der ehemalige "Prince Charming"-Kandidat die bedrohliche Situation, der er sich ausgesetzt sah.
In einem Interview gegenüber der Fernsehsendung "Maintower" hatte er zuvor berichtet, dass es eine gemischte Gruppe von Männern und Frauen gewesen sei, die ihn bedroht habe, wobei insbesondere die Frauen sehr aggressiv gewesen seien.
Nach homophober Attacke in Frankfurt: Lauritz Hofmann kritisiert Polizei
In dem Instagram-Text vom Dienstag gibt Lauritz Hofmann auch Auskunft darüber, was die Gewalt-Erfahrung mit ihm gemacht hat. Er sei "bis ins Mark erschüttert" gewesen, heißt es.
"Eine nie dagewesene Angst durchströmte meinen Körper und als das Ganze vorbei war und ich endlich daheim angekommen war. Brach alles über mich zusammen. Meine Tränen kamen ohne aufzuhören und ich realisierte in welcher Gefahr ich mich eigentlich befand. Wie das Ganze hätte ausgehen können. Ich war froh, heilfroh, dass ich unversehrt zu Hause angekommen bin" (Schreibweise entspricht dem Original), schildert der 28-Jährige mit drastischen Worten die Auswirkungen der Attacke auf seine Psyche.
Der Frankfurter will deshalb jedoch nicht aufgeben. Es sei wichtig, Hass und Gewalt gegenüber Homosexuellen "immer und immer wieder anzusprechen und sichtbar zu machen". Hierfür möchte Lauritz Hofmann sich auch weiterhin einsetzen.
Zugleich erneuerte der 28-Jährige seine Kritik an der Polizei, die er auch schon am Sonntag geäußert hatte: "Und wenn ich dann erfahre, dass die Polizei nicht kam, weil sie 'gerade Schichtwechsel hatte' und es dadurch irgendwie 'versäumt' wurde, dann Platzt mir wirklich der Kragen! So etwas darf nicht passieren! Nicht in Frankfurt und nicht in Deutschland! Das alles hätte auch anders ausgehen können! Ich werde diesem Versäumnis nachgehen!"
Lauritz Hofmann veröffentlicht Instagram-Post zu homophober Gewalt-Erfahrung
Der Instagram-Post vom Dienstag erhielt bereits mehr als 3400 Likes und wurde von zahlreichen Nutzern des Social-Media-Netzwerks kommentiert.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/lauritz_hofmann