Preisgekrönter "Tatort" ist ein ziemliches Affentheater!

Zürich - Heftiger Fall für die Ermittlerinnen Grandjean und Ott aus Zürich: Die Kantonspolizisten müssen sich mit mehreren Morden auseinandersetzen - angefangen bei einem Schimpansen.

Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler, 37) und Tierpfleger Mario Fuchs (Dariusz Holzer) sind entsetzt von der Tat.
Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler, 37) und Tierpfleger Mario Fuchs (Dariusz Holzer) sind entsetzt von der Tat.  © SRF/Sava Hlavacek

Der neueste "Tatort" mit dem Titel "Von Affen und Menschen", den das Erste am Sonntag um 20.15 Uhr zeigt, strotzt nur so vor Mordfällen. Nach zehn Minuten gibt es drei Leichen, nach 15 Minuten eine vierte, nach einer halben Stunde kommt eine Entführung obendrauf.

Was all diese Fälle miteinander zu tun haben, scheint für Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 45) und Tessa Ott (Carol Schuler, 37) zunächst ein großes Rätsel zu sein. Doch der jungen Profilerin ist von Beginn an klar: Das erste Opfer, Affe Tembo, ist der Schlüssel zu ihrem Fall.

Leider steht sie mit dieser Meinung allein da. Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig, 56), die in diesem Fall eine sehr zentrale Rolle übernimmt, weist sie sogar - juristisch korrekt - darauf hin, dass es sich bei Tembo nicht um Mord, sondern um Sachbeschädigung handelt. Doch Ott will nicht aufgeben ...

Lohnt sich das Einschalten?

Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 45) nutzt jede Möglichkeit für ein kurzes Schläfchen.
Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 45) nutzt jede Möglichkeit für ein kurzes Schläfchen.  © SRF/Sava Hlavacek

Auf jeden Fall! Auch wenn die Kommissarinnen über ihrem eigenen Fall immer wieder einschlafen. Denn der Vollmond in der Mordnacht hat die Ermittlerinnen nicht zur Ruhe kommen lassen, sodass Grandjean und Ott immer wieder völlig erschöpft nicht nur im Büro, sondern sogar an einem Tatort, im Zoo oder im Krankenhaus einschlafen.

Dabei ist der neueste Krimi aus Zürich überhaupt nicht einschläfernd! Zwar wird dem Zuschauer anfangs mit den zahlreichen Handlungssträngen ganz schön viel zugemutet, aber es ist spannend zu sehen, wie "die Kette von Gewalt" sich Glied für Glied auflöst. Ein ziemliches "Affentheater", wie Grandjean kurz vor Schluss feststellt. Aber immerhin ein unterhaltsames!

Dieser Meinung waren übrigens auch die Jury-Mitglieder des Deutschen FernsehKrimi-Preises, die das Drehbuch der Folge "Von Affen und Menschen" bereits im März mit einem Sonderpreis auszeichneten.

"Skurril und grotesk, aber zu keinem Zeitpunkt abgehoben", hieß es in der Würdigung des "perfekt durchdachten Kriminalfalls".

Titelfoto: SRF/Sava Hlavacek

Mehr zum Thema TV & Shows: