Behindert jemand Mordermittlungen im Karneval? So wird der "Polizeiruf 110"
Cottbus - Sein neuester Fall mit dem Titel "Cottbus Kopflos" (Sonntag, 20.15 Uhr, Das Erste) führt Ermittler Vincent Ross (André Kaczmarczyk, 37) ins Karnevalsbrauchtum von Cottbus. In der Niederlausitzer Provinz-"Metropole" geht es drunter und drüber.
Der Cottbuser Karnevalsumzug, der größte überhaupt in Ostdeutschland, steht bevor.
Und Polizistin Alexandra Luschke (Gisa Flake, 38) ist nicht nur vernarrt in das Spektakel, sie trainiert auch hart für den Umzug. Entsprechend schnell will sie deshalb die Ermittlungen zum Fall des toten polnischen Motivwagen-Bauers Jurek Bukol abschließen.
Die resolute Luschke hat dabei die Rechnung allerdings ohne Ross gemacht, der als angeforderter Ermittler aus dem polnischen Swiecko hartnäckig hinter die Kulissen schaut.
Könnte ein zurückliegendes Verfahren, bei dem Bukol verurteilt wurde, etwas mit seinem Tod zu tun haben? Und warum scheint es, als wolle Dienststellenleiter Markus Oelßner (Andreas Döhler, 49) die Ermittlungen behindern?
Bukols Familie steht nach seinem Tod offensichtlich unter Schock. Ex-Frau Petra (Julika Jenkins, 52) sowie die Kinder Dawid (Niklas Bruhn, 32) und Krystina (Pia-Micaela Barucki, 32) hatten Jurek am Abend zuvor noch auf eine Familienfeier eingeladen. Doch sie warteten vergebens.
Die Ermittler finden heraus, dass Jurek Bukol als Querulant galt, sich häufig mit seinen Mitmenschen anlegte. Ross wühlt sich durch die Ermittlungen und fördert eine Welt aus gegenseitigen Abhängigkeiten und ominösen Machenschaften ans Licht.
Lohnt sich das Einschalten beim "Polizeiruf 110"?
Durchaus. Das Dreiergespann aus Vincent Ross, Alexandrea Luschke und dem kauzigen Polizisten Karl Rogov (Frank Leo Schröder, 62) erweist sich als erfrischender Gegenentwurf zum typischen Haudrauf-Ermittler-Duo.
Schauspieler André Kaczmarczyk ist nach eigenen Angaben ganz gespannt auf die weitere Zusammenarbeit mit seinen beiden Kollegen.
Für ihn ergibt die Konstellation ein "facettenreiches Spiel", bei dem stets ein "gewisser Überraschungseffekt" bleibe.
Alles in allem ist der schräge und quergebürstete "Polizeiruf 110": Cottbus Kopflos" über weite Strecken vergnüglich anzusehen, ohne dass der Krimi-Aspekt dabei zu kurz kommt.
Titelfoto: rbb/Volker Roloff