Auch illegale Ermittlungen können diesen "Polizeiruf 110" nicht retten
München - Die Tochter eines hoch angesehenen Münchner Unternehmers dreht mit ihrem Freund Amateurpornos. Dann wird der Hobby-Filmemacher ermordet. Im "Polizeiruf 110: Jenseits des Rechts", der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, geraten die Kommissare bei den Ermittlungen in eine juristische Sackgasse.
Lukas "Lucky" Bärwein (Florian Geißelmann, 20) hat seine neue Freundin Mia Horschalek (Emma Preisendanz, 22) davon überzeugt, mit ihm Sex-Filme zu drehen. Ralph Horschalek (Martin Rapold, 51) will seine Tochter davon abbringen, denn er fürchtet um den guten Ruf seines Unternehmens.
Doch ist ihm dafür jedes Mittel recht? Würde er sogar einen Mord begehen?
Diese Fragen müssen Cris Blohm (Johanna Wokalek, 49) und ihr Kollege Dennis Eden (Stephan Zinner, 50) klären. Eine Antwort könnte DNA-Expertin Franca Ambacher (Jule Gartzke, 54) liefern, aber sie darf die Information aus rechtlichen Gründen nicht an die Kommissare weitergeben.
Unter der Hand offenbart sie sich dennoch Blohm, die sich daraufhin Rat bei einem Anwalt holt. Dieser sagt: "Wenn man den Täter kennt, lässt man ihn nicht laufen - egal, woher das Wissen kam." Jeder Jurist könnte allerdings dafür sorgen, dass Blohm und Ambacher nicht mehr in ihrem Job arbeiten dürfen. "Es sei denn, dieses Wissen erreicht keine Akten, Notizen oder Protokolle."
Deshalb versucht Cris Blohm auf nicht ganz so legale Weise, den Täter zu überführen.
Lohnt sich das Einschalten?
Nicht wirklich. Der Fall besitzt an sich viel Potenzial, schöpft dieses aber leider nicht aus.
"Im Kern steht die Frage, wie man mit Situationen umgeht, in denen das Gesetz zwar klar, aber nicht immer gerecht erscheint", erklärt Produzent Jens C. Susa (55) dem BR.
Deshalb greift vor allem Blohm zu unkonventionellen Ermittlungsmethoden, die aber sehr fragwürdig und deshalb unrealistisch sind.
"Auf der Suche nach der Wahrheit riskiert Blohm das kollegiale Vertrauen zu Kommissar Dennis Eden, ihre Karriere, ihren Ruf und nicht zuletzt auch ihre Selbstachtung", so Susa.
Doch sie riskiert auch das Interesse der Zuschauer, die im Laufe des Falls das Bedürfnis zum Umschalten haben könnten.
Titelfoto: BR/PROVOBIS Gesellschaft für Film und Fernsehen mbH/Hendrik Heiden