Polizei wird zu brüllendem Mann gerufen, doch der ist ein Fall für den Notarzt

Dresden - Ein Mann mit blutverschmierten Gesicht ruft in Dresden-Reick etwas Unverständliches zu zwei Frauen. Die haben Angst und suchen schnell das Weite. Zwei Männer alarmieren die Polizei. Doch die Situation ist eigentlich ganz anders.

Der Unbekannte hat Verletzungen im Gesicht und braucht Hilfe.
Der Unbekannte hat Verletzungen im Gesicht und braucht Hilfe.  © Screenshot/Sat.1/Lebensretter hautnah

Im neuesten Einsatz für die Dresdner Lebensretter der Malteser-Rettungswache im Stadtteil Leuben (zu sehen bei "Lebensretter hautnah" auf Sat.1) dreht es sich um einen Notarzt-Einsatz, den zunächst niemand hat kommen sehen.

Ein Mann stand am Rand der Mügelner Straße und rief zwei Frauen etwas zu. Diese liefen schnurstracks weiter und flohen - vermutlich aus Angst - vor dem Unbekannten.

Wenig später fiel derselbe Mann zwei anderen Herren auf. Er hockte an der Straße, soll sie wohl auch angebrüllt haben. Ob der Fremde krampfte, war unklar. Die beiden wählten daraufhin den Notruf. Weil der Unbekannte blutverschmiert war, rückte mit den Beamten auch ein Rettungswagen aus - was sich wenig später als absolut richtig herausstellte.

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Problem für die Rettungskräfte: "Deutsch spricht er keins, ein bisschen Englisch." Zudem biss er sich auf die Zunge. Ob das viele Blut daher rührt, war zunächst unklar. Der Mann konnte sich nicht erinnern.

Notfallsanitäter Sebastian Mrose (33): "Es ist natürlich schwierig einzuschätzen für Passanten, wenn da jemand blutend steht und jungen Frauen irgendwas hinterherruft. Die konnten die Situation bei ihm einfach nicht einschätzen." Vermutlich rief der Verletzte davor um Hilfe, wollte weder den beiden Damen noch den Männern etwas Böses. Notfallsanitäter-Azubi Frederik Liese (21) weiß, "da erschreckt man sich schon mal". "Aber das ist natürlich schade für den Herren, der einfach nur Hilfe sucht."

Weil es erst nach einem Belästigungsfall klang, wurde auch die Polizei alarmiert. Doch Hinweise auf eine Straftat gab es erst mal nicht.

"Für uns ist das ein Alarmsignal": Rettungskräfte mussten besonders aufpassen

Notfallsanitäter Sebastian Mrose (33) bereitet sich auf die Behandlung des Verletzten vor.
Notfallsanitäter Sebastian Mrose (33) bereitet sich auf die Behandlung des Verletzten vor.  © SAT.1/Gerrit Büttgenbach

Jedoch fanden die Beamten etwas anderes: In einem Rucksack hatte der Verletzte wichtige Dokumente für die Sanitäter. Offenbar war er erst kurz zuvor bei einem Arzt gewesen und hatte seine Befunde einstecken.

"Das hat uns natürlich geholfen, da wir dann wussten, dass er so etwas schon mal hatte und welche Grunderkrankungen er hat", freute sich Mrose über den Fund.

Ein wichtiges Detail aus dem Arztbrief: Der Mann litt an Hepatitis - einer Lebererkrankung. "Für uns ist das ein Alarmsignal", fasste der 33-Jährige zusammen. Die Rettungskräfte mussten deshalb ganz besonders aufpassen, nicht mit dem Blut des Unbekannten in Kontakt zu kommen.

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Weil Notarzt und Sanitäter Angst hatten, dass der Mann krampft, fuhren sie anschließend schnell in die Uniklinik. Für die Polizei hat sich der Fall erledigt.

Im Krankenhaus wurde der Verletzte an einen Neurologen übergeben. Was genau zu den Verletzungen geführt hat, konnte der Betroffene auch ihm nicht sagen.

Die Lebensretter aus Dresden-Leuben (v.l.n.r.): Yvonne Beyer (32), Stefan Mrose (33) und Frederik Liese (21).
Die Lebensretter aus Dresden-Leuben (v.l.n.r.): Yvonne Beyer (32), Stefan Mrose (33) und Frederik Liese (21).  © SAT.1/Gerrit Büttgenbach
Bei diesem Rettungseinsatz war auch die Polizei vor Ort - konnte allerdings schnell wieder abrücken.
Bei diesem Rettungseinsatz war auch die Polizei vor Ort - konnte allerdings schnell wieder abrücken.  © Screenshot/Sat.1/Lebensretter hautnah

Weitere Fälle aus Dresden, Stuttgart und Jena gibt es immer donnerstags um 20.15 Uhr bei "Lebensretter hautnah" auf Sat.1 zu sehen. Die gestrige Episode, unter anderem mit diesem Fall, steht auf sat1.de und Joyn zum Abruf bereit.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Sat.1/Lebensretter hautnah (2)

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