Pierre M. Krause trifft Benjamin von Stuckrad-Barre: Merkel-Gerücht bleibt geheim
Berlin - Sein Name steht für die deutsche Popliteratur der späten Neunziger, er schrieb Gags für TV-Entertainer Harald Schmidt (63). Auf den Aufstieg folgten Abstürze. Alkohol, Kokain, Bulimie. Dann die Entzugskliniken. Er kämpfte sich schließlich zurück ins Leben: Moderator Pierre M. Krause (44) traf sich in dem SWR-Format "Kurzstrecke" mit Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre (46) zum munteren Plausch in Berlin.
"Ich gehe wahnsinnig gerne zum Arzt", verriet das popliterarische Nervenbündel direkt zu Beginn. "Das ist eigentlich alles, was ich mache."
Ferne habe der "Soloalbum"-Autor "so ein tolles Gerücht über Angela Merkel gehört", deutete der Sohn einer gutbürgerlichen Göttinger Pfarrersfamilie gegenüber Krause an. "Das ist aber juristisch schwierig."
Worum es dabei genau ging – unklar! Es blieb im Nebulösen bei verklausulierten Zwischentönen nach einem Geflüster zwischen Stuckrad-Barre und Krause. "Einen Teil des Gerüchtes kenne ich", versicherte Krause, "nicht den mit der Gitarren-unterlegten Liedermachermusik, aber den mit der Immobilie für den Altersruhesitz."
In hohen Tönen sprach Stuckrad-Barre von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58), den er seit Jahren "stark liebe" und betonte: "Der ist so toll." Der 46-Jährige erwähnte eine Aussage aus einem "RTL"-Interview mit dem Talkshow-König 2020, demzufolge der Mediziner "nicht der Nerd, für den mich manche halten" sei, denn: "Ich bin lebenslustig, mache viel Sport, spiele Tischtennis."
Der Ex-Freund von Comedienne Anke Engelke (55) machte auch aus seinem "Exzess-Gen" kein Geheimnis, wie es Krause formulierte. "Ich habe auch deshalb keinen Führerschein, weil ich kein Gefühl für Geschwindigkeiten habe. Ich ziehe immer voll durch – egal, was", kokettierte der trockene Alkoholiker mit seiner Vergangenheit und ironischem Unterton, gefolgt von einem Lachen. "Auch nie von irgendetwas eine halbe Tablette – immer aufrunden."
Genießen könne der hyperaktive Journalist Mahlzeiten nicht: "Ich esse immer das, was da ist." Nur einmal in seinem Leben habe er gekocht: "Miracoli am ersten Tag der Einführungswoche meines Studiums."
Pierre M. Krause spricht mit Benjamin von Stuckrad-Barre über Zimt, Udo Lindenberg und Karl Lauterbach
Kurz ging es auch um den Song "Club 27", den Stuckrad-Barre kürzlich mit dem früheren Tomte-Frontmann Thees Uhlmann (47) aufgenommen hatte.
Jedoch standen Krause und Stuckrad-Barre bei der "Café Bar 27" auf dem Berliner Kurfürstendamm vor verschlossenen Türen.
Immerhin wissen wir jetzt: Der "Panikherz"-Erfolgsautor trinkt seinen Kaffee gerne mit Zimt. Das Gespräch kam auch auf Stuckrad-Barres Drogenvergangenheit. "Hast du denn im Rausch geschrieben?", wollte Krause von seinem Gesprächspartner wissen.
"Als ich so richtig drogenabhängig war, habe ich das hauptberuflich gemacht", verriet der Autor auf seine gewohnt selbstironische Art mit einem unterschwelligen Anflug von Selbsthass. Das sei ein "schreckliches Profitum, aber das merkt man ja nicht so." Der 46-Jährige habe "so Krams geschrieben, aber der ist furchtbar."
Stuckrad-Barre zitierte daraufhin Udo Lindenberg (74): "Dicht gedichtet und nüchtern gegengelesen." Lindenberg, das ist für "Stuckiman", wie der Panik-Rocker den Autor liebevoll nennt, Held und treuer Freund zugleich. Dank ihm schaffte Stuckrad-Barre den Absprung, ist clean und trocken.
Deutschlands Pop-Autor lebt trotz Wohnung in einem Berliner Hotel, erfahren wir. Lindenberg selbst ist seit den frühen Neunzigern Stammgast im Hotel, im Hamburger "Atlantic".
Titelfoto: Screenshot/YouTube/Die Pierre M. Krause Show