"Oderbruch"-Star Karoline Schuch: Diese Serie ist ein echtes Wagnis
München - Ihren Karrieredurchbruch hatte Karoline Schuch (42) vor mehr als 20 Jahren mit "Verbotene Liebe". Damals konnte sie um 14 Uhr nicht ins H&M gehen, "weil halb Teenie-Deutschland mich kannte". Ab heute schlüpft sie in eine Rolle, die nicht gegensätzlicher sein könnte und ihr teilweise echt Sorgen bereitet hat!
"Düster, wild und anders." So würde die Schauspielerin die neue Serie "Oderbruch" mit nur drei Worten beschreiben. Eine wirklich treffende Beschreibung. Denn obwohl die achtteilige Serie anfangs wie ein typischer ARD-Krimi wirkt, bekommt sie nach wenigen Episoden völlig überraschend einen übernatürlichen Twist.
"In diesem Crime-Mystery-Segment war ich noch gar nicht unterwegs und dementsprechend viel Spaß hat es mir auch bereitet", erklärt die Hauptdarstellerin im MOPO-Interview.
Darum geht's: Das Oderbruch, eine der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands, wird zum Schauplatz einer ungeheuerlichen Mordserie. In der Nähe des kleinen Dorfes Krewlow wird auf einem Feld ein Berg von Leichen und Tierkadavern gefunden - ermordet über mehrere Jahrzehnte hinweg.
"Menschenleere Landstriche haben immer so einen gewissen Zauber, etwas Mystisches und auf der anderen Seite etwas Abgründiges. Diesen Umstand haben wir in der Serie natürlich total genutzt", so Schuch.
Schlaflose Nacht vor der "Oderbruch"-Premiere
Kommissar Roland Voit (Felix Kramer, 50) soll die Ermittlungen an der Seite des polnischen Kripobeamten Stanislaw Zajak (Lucas Gregorowicz, 47) unterstützen. Hilfe erhalten die beiden - mal mehr und mal weniger - von Voits Jugendliebe Maggie Kring (Schuch).
"Ich war sehr erstaunt, dass solch eine Frauenfigur geschrieben wurde. In ihr geht offensichtlich ganz viel vor, sie redet aber so gut wie gar nicht", erklärt die Schauspielerin, für die es eine Herausforderung war, nur zwei Wochen nach den Dreharbeiten für "Die zweite Welle" direkt bei "Oderbruch" einzusteigen.
Doch trotz anstrengender Nachtdrehs über fünf Monate hinweg hat die Schauspielerin vor allem an den Actionszenen Gefallen gefunden. "Wann fliegt man als Frau schon mal durch die Luft?", erinnert sie sich lachend.
Und obwohl Stunt-Doubles am Set waren, habe die gebürtige Jenaerin "die meisten Sachen tatsächlich selbst gemacht".
Achtteilige Mystery-Crime-Serie "Oderbruch" ab 19. Januar zu sehen
Entstanden ist eine Serie, die überraschen dürfte. "Hier wurden Bilder geschaffen, bei denen du denkst, hinter jedem Holzhaufen und hinter jedem Gartentor verbirgt sich das nächste Unerwartete. Das ist wirklich meisterhaft!", so Schuch.
Das sei aber vor allem dem Regie- und Kamerateam rund um Adolfo Kolmerer (37), Christian Alvart (49), Arend Remmers und Christian Huck zu verdanken, die "absolute Visionäre sind und stets etwas Eigenes schaffen wollen", erklärt Schuch und fügt hinzu: "Dass sich die ARD darauf eingelassen hat, ist ein ganz wichtiges Wagnis, denn wir können nicht immer im ewig Gleichen rumrühren."
Kein Wunder, dass alle Beteiligten wahnsinnig gespannt sind, wie die Serie angenommen wird.
In der Nacht vor der Weltpremiere auf dem Filmfest in München konnte die 42-Jährige deshalb auch kaum schlafen. Aber: Die Resonanz war sehr gut. Nun hängt es am TV-Zuschauer, ob die ARD auch künftig solche Experimente wagt und "Oderbruch" vielleicht sogar eine zweite Staffel spendiert.
Die achtteilige Mystery-Crime-Serie "Oderbruch" ist ab 19. Januar vollständig in der ARD Mediathek zu sehen. Das Erste zeigt ab 22.20 Uhr die ersten vier Folgen, am 26. Januar die restlichen Episoden.
Titelfoto: ARD Degeto/Syrreal Dogs GmbH/CBS